7000 Ehrenamtler täglich für Wuppertaler Sport im Einsatz

Weiterhin mehr als 70 000 Mitglieder. Strouken kandidiert offiziell für Vorsitz.

Wuppertal. Auch wenn die Mitgliederzahlen der Wuppertaler Sportvereine in den vergangenen zwei Jahren erneut etwas zurückgegangen sind — der organisierte Sport bleibt mit gut 70 000 Mitgliedern weiter die größte ehrenamtliche Bewegung in Wuppertal. In diesem Selbstbewusstsein lädt der Stadtsportbund — Dachorganisation aller aktuell 229 Sportvereine der Stadt — alle zwei Jahre zur Jahreshauptversammlung.

„Mehr als 7000 Ehrenamtliche sind jeden Tag im Auftrag des Sports in Wuppertal unterwegs. Das zeigt, dass das Ehrenamt nicht zu Grabe getragen wird“, heißt es im Bericht des Vorstandes zur diesjährigen Versammlung, die am Mittwoch, 17. April, um 18 Uhr im Kasino der Stadtwerke an der Bromberger Straße stattfindet.

Neben den aktuellen Zahlen stehen diesmal neue Personalien im Mittelpunkt der Versammlung. So kandidiert Peter Stroucken, der das Amt vor einem Jahr nach dem Rücktritt von Klaus Fechtenhövel kommissarisch übernommen hatte, nun auch regulär als 1. Vorsitzender. Bis vor einem Jahr war der 66-jährige Stroucken, der als Präsident des RSC Cronenberg und Mitglied in verschiedenen deutschen Rollhockey-Gremien bestens vernetzt ist, noch 2. Vorsitzender. Für dieses Amt kandidiert nun Dirk Dörner, der bereits Vorsitzender des Betriebssportkreisverbandes und der SG Nüll ist.

Aus dem SSB-Vorstand zieht sich zudem Harald Novoczin zurück, der sich auf seine Präsidentschaft beim ASV konzentrieren will und kürzlich erst quasi für sein Lebenswerk als „Funktionär des Jahres 2012“ ausgezeichnet wurde.

Eine feste Größe beim SSB bleibt der hauptamtliche Geschäftsführer Volkmar Schwarz, der auch ohne Wahl dem Vorstand angehört.

Schließlich gibt es noch einen Wechsel. Sportwart Ralf Beckmann, als ehemaliger Sportdirektor des Deutschen Schwimmverbandes mit seiner Kompetenz unverzichtbar, stand nicht mehr für eine weitere Amtszeit zur Verfügung, wird aber als Beisitzer dem Vorstand weiter mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Für ihn kandidiert mit Suse Hartmann, der Cheforganisatorin des „Tags des Sports“ auf Küllenhahn, erstmals wieder ein Mitglied der größten Wuppertaler Fachschaft — der Turner — für ein Vorstandsamt.

Während die Mitgliederzahlen in den Sportvereinen bei den über 70-Jährigen auf hohem Niveau stagnieren, macht sich in den Vereinen besonders der Rückgang bei den Jugendlichen unter 18 Jahren bemerkbar. Ihre Zahl macht trotz fünf Prozent minus in den vergangenen zwei Jahren aber immer noch stattliche 24 000 aus.

Die Wuppertaler Sportjugend, als Teil des Stadtsportverbands, berät die Vereine ständig dabei, wie man neue Trends aufgreifen und dafür eventuelle finanzielle Unterstützung finden kann. Ein Beispiel ist der Offene Ganztag an Schulen, der es zunehmend schwierig macht, Kinder schon am frühen Nachmittag zum Training zu bekommen, andererseits aber auch Chancen für Vereine bietet.

So nahmen 2011 nach dem Bericht der Sportjugend 13 Wuppertaler Vereine am Programm „1000 x 1000 Euro“ teil, mit dem Vereine darin unterstützt werden sollen, ihre Angebote in den Offenen Ganztag zu integrieren. Im vergangenen Jahr nahmen zwölf Vereine daran teil.

Sowohl für die Sportjugend als auch für den Stadtsportbund an sich ist darüber hinaus die Unterstützung der Vereine bei der Weiterbildung von Übungsleitern ein wichtiges Feld. Wuppertal ist Außenstelle des Bildungswerks des Landessportbundes und Qualifizierungszentrum für das Bergische Land.