Barmer TV plant neue Projekte

Barmer Traditionsverein will sich zukünftig mehr dem Kinder- und Breitensport widmen.

Wuppertal. Hinter dem Horizont geht’s weiter: Das Ende des Wuppertaler Springermeetings, das der Barmer TV in diesem Jahr zum 25. und letzten Mal ausgerichtet hat, soll für den Barmer Großverein auch bisher gebundene Kräfte für neue Projekte freimachen.

„Ich könnte mir Veranstaltungen vorstellen, die mehr auf den Kinder- und Breitensport abzielen“, sagt der Vorsitzende Wolfgang Killing und gibt damit die Richtung vor, die dem neuen Profil des Vereines entspricht.

Während der Leistungssport gerade in die Leichtathletikabteilung kaum noch dazugehört, gibt es Zuwächse vor allem im Kinder- und Seniorensport. „Wir haben seit Januar 150 Neuanmeldungen, zum Beispiel in der Abteilung Aerobic, aber vor allem auch bei Jazz- und Modern Dance für Kinder, das ist ein richtiger Boom“, sagt Schatzmeisterin Barbara Obrig.

Der Verein hat inzwischen Schwierigkeiten, alle Bedürfnisse mit seinen Zeiten in der heimischen Heckinghauser Halle abdecken zu können. Dass die Halle dem Verein durch den zunehmenden Nachmittagsunterricht der Schulen inzwischen erst ab 16 Uhr und nicht wie zuvor ab 15 Uhr zur Verfügung steht, tut zusätzlich weh.

Und so kommt ein Vorhaben wieder zum Vorschein, das Killing schon mit der Sanierung der Heckinghauser Halle in den Sinn gekommen war. Warum nicht die technische Infrastruktur wie Heizung und Wasserversorgung nutzen und vor die Halle eine zusätzliche Einfachturnhalle bauen.

Geld für den Eigenanteil (Killing: „Früher wurde so etwas von der Stadt mal mit 50 Prozent gefördert“) hätte der BTV. Er hatte aber beim Gebäudemanagement mit seinem Plänen nicht gerade offene Türen eingerannt, weil die Behörde Schwierigkeiten mit der Genehmigung sehe. Zunächst sei ein Gutachten nötig.

Ähnlich verhalte es sich mit einem zweiten Plan des BTV: Nämlich den Aschen-Bolzplatz an der Turnstraße mit einem Tartanbelag zu versehen und zum Basketball-, Bolz- und Leichtathletikplatz auszubauen. Killing: „Das würde auch allen Jugendlichen und Kindern aus der Nachbarschaft zugute kommen.“

Investiert hat der Verein in den vergangenen Jahren bereits einiges in die Infrastruktur der Halle. Die ehemalige Hausmeisterwohnung ist zum Vereinsheim umgebaut, die Geschäftsstelle erneuert, die kleine Rollsport- zur Mehrzweckhalle umgebaut und der Kraftraum erweitert. Dafür sollen jetzt zusätzliche Geräte angeschafft werden, die sich besonders für Senioren eignen. Schon jetzt nutzen die den Kraftraum häufig an Vormittagen.

Angesichts von inzwischen rund 700 Rentnern im Verein nennt Barbara Obrig den Bedarf an Senioren-Angeboten „riesig“. Für mehr Gesundheitskurse würde aber erst eine zusätzliche Halle die Kapazität schaffen.

Dass Veranstaltungen wie das Springermeeting vielleicht irgendwann einmal wieder aufleben könnten, schließt Wolfgang Killing indes nicht gänzlich aus. „Vielleicht ergibt sich ja mal eine andere Konstellation. Es hängt natürlich auch immer ganz stark davon ab, ob der Verein in einem bestimmten Bereich gerade erfolgreiche Sportler hat.“

So schweben ihm und Barbara Obrig beispielsweise — analog des Leichtathletik-Ehemaligentreffs beim letzten Springermeeting — eine ähnliche Veranstaltung vor, die die große Basketballtradition des Vereins aufgreift. Mit 300 Mitgliedern ist die Basketball-Abteilung schließlich weiter die stärkste des Vereins — und auch dort ging es nach der Götterdämmerung der BTV-Damen weiter.