BHC erteilt dem Team USA eine Lehrstunde
Der Handball-Bundesligist ist beim 40:18-Erfolg in der Klingenhalle haushoch überlegen.
Spontan war das Testspiel des Bergischen HC gegen die Nationalmannschaft der USA angesetzt worden. Dennoch kamen etwa 200 Zuschauer in die muckelig warme Klingenhalle. Die ungemütliche Temperatur hielt die Löwen nicht davon ab, einen klaren 40:18-Erfolg gegen die Amerikaner herauszuwerfen. Für eine sportliche Bewertung taugt der Testspielsieg allerdings nicht. Dafür war der Handball-Bundesligist zu überlegen.
Die Amerikaner agierten zwar sehr engagiert, erreichten aber nur die Qualität eines deutschen Drittligisten. So hatte Sebastian Hinze Gelegenheit, allen Spielern genug Einsatzzeit zu geben. Inklusive des dritten Torhüters Rasmus Ots setzte der BHC-Trainer fast seinen kompletten 19-köpfigen Kader ein. Nur Linus Arnesson stand nicht auf dem Feld.
„Tomas Babak hat beim Linden-Cup zuletzt wenig gespielt. So durfte er heute länger ran“, begründete Hinze dies. Die Löwen hatten nur zu Beginn Ladehemmungen. Die Gäste gingen mehrere Male mit einem Treffer in Führung, ehe die Bergischen spielerisch das Kommando übernahmen. Leos Petrovsky, Milan Kotrc, Bogdan Criciotoiu und Yannick Fraatz warfen einen 9:4-Vorsprung überwiegend aus dem Positionsangriff heraus — ohne dabei jedoch zu glänzen.
Je länger die Partie andauerte, desto mehr drückte der BHC auf das Tempo und spielte damit seine Stärken aus. Den Ballgewinnen in der eigenen Abwehr folgten Gegenstöße, die die Amerikaner manchmal zwar spektakulär abfingen, die oft aber auch zum Erfolg führten. 21:9 führten die Hausherren zur Pause.
In der zweiten Spielhälfte gelang es, noch eine Schippe drauf zu legen. Die Gäste fanden kaum noch Mittel gegen die Abwehr des BHC. Die Konter spielten die Löwen viel konzentrierter zu Ende.
Mussten die Hausherren doch einmal im Positionsangriff ran, erarbeiteten sie sich bessere Gelegenheiten als in Halbzeit eins. Rafael Baena zeigte sein Durchsetzungsvermögen am Kreis, Tomas Babak überzeugte als Spielmacher, und aus der Distanz kamen Criciotoiu sowie Max Bettin zu guten Abschlüssen. Die Partie war freilich früh entschieden. Hinze probierte einiges aus - auch Baena in der Abwehr, den Einsatz des siebten Feldspielers sowie zwei Kreisläufer gleichzeitig auf dem Feld.
Das 40. Tor jedoch ließ ein wenig auf sich warten. Jeffrey Boomhouwer patzte beim Siebenmeter, Criciotoiu donnerte die Kugel mit aller Gewalt in die Maschen — der vierte Treffer des Rumänen war gleichzeitig der letzte für den BHC. „Für eine sportliche Bewertung war der Qualitätsunterschied zu groß“, befand Sebastian Hinze. „Trotzdem war es eine gelungene Veranstaltung. Ich denke, wir konnten den Amerikanern mit dem Testspiel während ihres Trainingslagers helfen. Wir haben es als zusätzliche Einheit gesehen.“