BHC ist nach der Pause chancenlos

In der Handball-Bundesliga unterliegen die Bergischen dem Spitzenreiter Rhein-Neckar Löwen nach gutem Beginn mit 20:28 (10:14).

Foto: Mathias Kehren

Wuppertal. Welcher Sportler lässt sich schon gerne vor laufenden Fernsehkameras von einem scheinbar übermächtigen Gegner vorführen? Der Bergische HC gehört nicht zu den Mannschaften, die Punkte gegen Top-Mannschaften wegschenken. Was in der Fußball-Bundesliga mittlerweile an der Tagesordnung ist, ist in der Handball-Bundesliga zum Glück noch verpönt. So trat der BHC gestern Abend in der aktuellen Bestbesetzung an und leistete den Rhein-Neckar Löwen bei der 20:28 (10:14)-Niederlage in der SAP-Arena 20 Minuten lang großen Widerstand.

Neben Jan Artmann (Kniebeschwerden) und Maximilian Weiß (grippaler Infekt) fehlte dem BHC gestern Abend vor 8209 Zuschauern in Mannheim mit Fabian Gutbrod auch der Rückraumschütze vom Dienst. Keine guten Voraussetzungen also, um für die Sensation des 26. Spieltages zu sorgen. Doch der BHC erwischte einen guten Start und lag dank toller Paraden von Björgvin Gustavsson, der unter anderem die ersten beiden Siebenmeter hielt, mit 4:3 und 5:4 vorne. Überraschend hatte BHC-Trainer Sebastian Hinze Afitulin zunächst auf Linksaußen aufgeboten.

„Um eine der Top-Mannschaften der Handball-Bundesliga zu schlagen, dürfen wir uns keine einzige längere Schwächephase erlauben, sonst ist die kleine Chance innerhalb weniger Minuten dahin“, beschreibt BHC-Trainer Sebastian Hinze die Kräfteverhältnisse in der Liga. Die erste Schwächephase durchlebte der BHC zwischen der 13. und der 20. Minute, als sich die Gastgeber auf 10:6 absetzten. In dieser Phase verzettelte sich der BHC im Angriff und ließ die Gastgeber, die nervös begonnen hatten, ins Spiel kommen. Der BHC kam noch einmal auf 9:10 heran, aber die Rhein-Neckar Löwen waren nun angetrieben von Spielmacher Andy Schmid endgültig auf Betriebstemperatur und zogen bis zur Pause auf vier Treffer davon.

Das bedeutete die Vorentscheidung in einer nach dem Seitenwechsel einseitigen Partie, in der sich die Gastgeber im Fernduell mit THW Kiel einen noch deutlicheren Sieg erhofft hatten.

Der BHC hielt den Rückstand noch einigermaßen in Grenzen, weil er eine seriöse Leistung bot, und Linksaußen Christian Hoße nach der Pause die wenigen Lücken in der Abwehr der Rhein-Neckar Löwen nutzte.

Für die Spieler des Bergischen HC geht es erst am Samstag, 16. April, um 19 Uhr in der Uni-Halle gegen einen Gegner eines anderen Kalibers weiter. Der SC DHfK Leipzig steht mit bereits 21 Punkten in der Handball-Bundesliga jenseits von Gut und Böse. Für den BHC beginnen hingegen Mitte April im Abstiegskampf die Wochen der Wahrheit. Am Samstag werden Spieler und Trainer zuerst noch einmal gespannt auf das Ergebnis des Keller-Duells zwischen TuS N-Lübbecke und dem ThSV Eisenach schauen. Fünf Punkte beträgt der Vorsprung des BHC auf TuS N-Lübbecke, drei auf Eisenach. Red