BHC kämpft um Platz im EHF-Pokal

Am Samstag steigt in Hamburg das wichtigste Spiel seit der Gründung des Handball-Clubs.

Foto: Christian Beier

Wuppertal. Wenn es noch einer Motivationsspritze für das bevorstehende Pokalhalbfinale des Bergischen HC gegen den SC Magdeburg bedurft hätte, dann lieferte sie am Donnerstag Jörg Föste, Mitglied des BHC-Beirats. „Erreicht der BHC das Finale in Hamburg, bedeutet das automatisch die Qualifikation für den EHF-Pokal in der kommenden Saison“, sagte Föste.

Zehn Jahre nach seiner Gründung würde der Bergische HC erstmals im Europapokal mitmischen — wenn denn die große Sensation beim Pokal Final Four gelingen sollte. Mit Träumereien von Auftritten auf dem internationalen Parkett beschäftigen sich Trainer Sebastian Hinze und BCH-Kapitän Viktor Szilágyi vor dem wichtigsten Spiel der Vereinsgeschichte nicht. „Wir haben uns auf das eine Spiel am Samstag (Anwurf 17.45 Uhr/Live bei Sport 1) fokussiert. Natürlich haben wir auch auf die anderen möglichen Gegner im Blick, aber zunächst einmal läuft die Vorbereitung ab, wie vor jedem Meisterschaftsspiel“, sagt Sebastian Hinze. Bis auf den verletzten österreichischen Nationalspieler Maximilian Herrmann ist der BHC-Kader komplett.

Der SC Magdeburg geht als klarer Favorit in die Partie. Das kann aber auch ein Vorteil für den BHC sein. „Das Final Four in Hamburg ist für Spieler, Fans und Offizielle eine ganz spezielle Situation. Erfahrung ist da nicht immer hilfreich, Unbekümmertheit kann ein Vorteil sein“, sagt Routinier Viktor Szilagyi, für den es die neunte Teilnahme an einem Pokal Final-Four ist und der weiß, dass der Tabellenstand in der Bundesliga an diesem Tag nicht viel zählt, wenn die Tagesform nicht stimmt.

Glänzende Aussichten ins Bergische Land bot der Bergische HC den Medienvertretern bei der Abschlusspressekonferenz im Restaurant Pfaffenberg in Solingen. Vor dem Pokal-Spektakel in Hamburg stellte der BHC mit der Forst-Gruppe einen weiteren Sponsor vor, der in Zukunft nicht nur auf dem Pokal-Sondertrikot vertreten sein wird. Michael Kölker will aber nicht nur für finanzielle Unterstützung sorgen, sondern den BHC mit einer neuen Damenabteilung breiter aufstellen. In früheren Jahren hatte sich Kölker beim HSV Gräfrath engagiert. In Zukunft will er mit den BHC-Damen höherklassig spielen. „Am liebsten natürlich sowohl mit den Herren als auch den Damen in der
1. Liga. Ziel ist es, ein Handball-Leistungszentrum in Solingen aufzubauen“, sagte Kölker. Der Aufbau soll sowohl über Jugendteams als auch eine Damenmannschaft gelingen. Details über die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen verriet Kölker vorerst nicht.

Dass der BHC in dieser Saison mehr Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat, als in den Jahren zuvor, erfüllt Geschäftsführer Philipp Tychy mit Stolz. „Das ist der nächste Schritt in der Entwicklung. Das Halbfinale ist das vierte Livespiel im Fernsehen mit Beteiligung des BHC und da dürfte die Einschaltquote bei rund einer Million liegen. Von einer Reichweite von 44 Millionen geht der BHC aus, da das Final Four in zahlreiche Länder übertragen wird.

70 geladene Gäste bittet der BHC am Samstagabend in den historischen Bürgersaal in der Hamburger Speicherstadt zum Bankett. Die Spieler sind auch dabei. Falls am Sonntag um 15 Uhr das Finale mit Beteiligung des BHC folgt allerdings nur kurz.