BHC: Lange Reise, schweres Spiel
Handball-Zweitligist will in Aue seine weiße Auswärtsweste behalten.
Das, was dem Team des Bergischen HC 06 im Jahr 2011 in der Erzgebirgshalle gelungen war, kann diesmal noch nicht klappen - unter Cheftrainer HaDe Schmitz stiegen die Löwen seinerzeit erstmalig in das Handball-Oberhaus auf. Sieben Jahre später trägt die sportliche Herausforderung beim EHV Aue zwar nicht die damalige Brisanz in sich, ist aber bedeutend für einen dann schon dritten Aufstieg. „Es steht uns eine weite Reise bevor. Und ein schweres Spiel“, sagt Sebastian Hinze vor der Partie am Sonntag (17 Uhr) in der 2200 Zuschauer fassenden Erzgebirgshalle im Auer Vorort Lößnitz.
Der Coach des BHC war damals als Kreisläufer am Coup im Erzgebirge beteiligt, nunmehr will er zum zweiten Mal als sportlich Verantwortlicher Punkte für das große Saisonziel holen. 534 Kilometer liegen zwischen dem Bergischen Land und Aue - erneut steht dem souveränen Spitzenreiter der 2. Bundesliga somit eine harte Tour bevor. Hinzes Team hat derartige Mühen wie bei den Gastspielen in Konstanz oder Dresden aber schon mehrfach bestens bewältigt. Dazu trägt natürlich die frühzeitige Anreise bei. Samstagmorgen Abschlusstraining in der Fals-Sportschule an der Solinger Wittkulle, nach dem Mittagessen Abreise, Übernachtung in Zwickau, Spaziergang, Videostudium bis zum Sonntagmittag, dann die kurze Weiterfahrt nach Aue. Von dort aus soll es zum Ausklang des Wochenendes mit dem 14. Sieg im 14. Auswärtsspiel zurück in die Heimat gehen.
„Ich habe viele Begegnungen gegen Aue gehabt, selten war gerade dort ein leichtes Spiel dabei“, warnt Sebastian Hinze vor den knapp über dem Abstiegsstrich liegenden Ostdeutschen, denen nach der Winterpause schon bemerkenswerte Resultate gelangen. Zuletzt gab es zwei Punkteteilungen in Emsdetten und gegen Wilhelmshaven, Rimpar verlor in Aue, Hamm setzte sich nur mit Mühe im Erzgebirge durch.
„Sie hatten zu Saisonbeginn viele Verletzte, das ist vorbei. Aue hat eine gute spielerische Entwicklung genommen“, erklärt der BHC-Coach und führt unter anderem die Sicherheit in zwei Abwehrsystemen (6:0, variable 5:1) sowie geduldig vorgetragene Positionsangriffe als Beispiele an. Im Hinspiel musste man bis in die Schlussphase hinein größten Widerstand brechen, ehe der 31:27-Erfolg feststand. Hinze: „Wir müssen den Kampf direkt zu 100 Prozent annehmen.“
Mit satten zwölf Punkten Vorsprung auf den Nicht-Aufstiegsplatz tritt der Bergische HC seine Auswärtstour an, verfügt zudem über das mit Abstand beste Torverhältnis der Aufstiegsaspiranten. Und kann am Sonntag ab 17 Uhr wie schon zuletzt seine Bestbesetzung aufbieten. Alle 15 Profis stehen zur Verfügung, die drei Tschechen kommen dabei ihrer Heimat sehr nahe. „Die Hauptsache ist, dass wir gewinnen. Aber es wird nicht einfach“, wissen Tomas Babak, der sein Comeback nach langer Verletzungspause glänzend verkraftet hat, sowie Leos Petrovsky und Milan Kotrc.