Fußball-Oberliga Bocholt kocht den Cronenberger SC bei Standards ab

Bocholt/Wuppertal · Beim 0:5 beim Spitzenreiter fallen die ersten drei Gegentreffer nach Ecken oder Freistößen – ansonsten verkauft sich der Außenseiter ordentlich.

CSC-Torwart Yannik Radojewski hatte in Bocholt wenig zu lachen. Beim Tabellenführer konnten ihm seine Vorderleuten bei Standard-Situationen nicht helfen.

Foto: Krschak/Otto Krschak

Fußball-Oberligist Cronenberger SC hat sein Auswärtsspiel bei Schwergewicht und Tabellenführer 1. FC Bocholt mit 0:5 (0:4) verloren, steht trotz der Niederlage aber weiter auf einem Nichtabstiegsplatz.

Der CSC und das Verteidigen von Standardsituationen – es ist ein leidiges Thema. Der Kader beinhaltet kaum kopfballstarke Spieler, und mit Niklas Burghard fällt einer der wenigen großen Spieler aktuell verletzt aus. Über Bocholts Torjäger Marcel Platzek sagte CSC-Trainer Ferdi Gülenc vor der Partie: „So einen Spieler kannst du nicht 90 Minuten ausschalten, das geht nur im Kollektiv.“ Das besagte Kollektiv reichte jedoch schon in der Anfangsphase nicht aus - bereits in der 3. Minute köpfte Platzek sein Team nach einer Freistoßflanke in Führung und sorgte für Jubel unter den 500 Zuschauern. Es dauerte nur fünf weitere Minuten, da stand es bereits 2:0. Dieses Mal landete ein Bocholter Eckstoß  auf Platzeks Kopf, der mit seinem 29. Saisontor früh für klare Verhältnisse am Hünting sorgte. „Natürlich haben wir bei Standards unsere Schwierigkeiten, aber Bocholts Qualität war da auch außerordentlich gut“, wollte Gülenc mit seinen jungen Spielern nicht zu hart ins Gericht gehen. Aus dem Spiel heraus ließ der CSC gegen den Ligaprimus wenig zu und machte seine Sache ordentlich. Es klingelte dann aber doch wieder ziemlich zügig - und das erneut nach einem Eckstoß, den Marvin Lorch (17.) verwertete.

„Wir waren dann vom Kopf her schon so ein bisschen raus, haben uns aber schnell wieder reingekämpft und gut dagegengehalten“, fand Gülenc auch positive Ansätze. Seine erneut personell gebeutelte Mannschaft ließ sich auch vom 0:4 kurz vor der Pause (42.) nicht entmutigen und war spätestens nach Wiederanpfiff ebenbürtig. „Auch wenn das Ergebnis deutlich klingt: Wir haben es gerade spielerisch wirklich nicht schlecht gemacht. Bei uns gibt sich auch niemand auf. Das rechne ich den Jungs hoch an“, sagte Gülenc.

Der CSC tut gut daran, seine positive Grundeinstellung beizubehalten - schon in drei Wochen geht es in der Abstiegsrunde dann dauerhaft gegen Teams auf Augenhöhe. Zunächst einmal folgt am Sonntag mit dem Heimspiel gegen Bocholts Aufstiegskonkurrent SSVg Velbert die nächste schwere Aufgabe. Die Bocholter Fans hatten in diesem Zusammenhang noch einen Wunsch an Cronenbergs Trainer: „Ihr müsst gegen die SSVg unbedingt alles reinhauen und Punkte holen.“ Ferdi Gülenc musste schmunzeln und hätte schon aus CSC-Sicht gegen eine Überraschung am kommenden Sonntag sicher nichts einzuwenden.
CSC: Radojewski, Husidic, Kücüktireli (88. Hähner), Perne, Koukoulis, Heinen, Kanschik, Thomas, Knop, Orth, Belzer (71. Cirillo).