Boxen: BSU-Kämpfer langen zu
In der Halle an der Gathe ziehen sich die Lokalmatadore bei vielen Kämpfen gut aus der Affäre.
Wuppertal. Wuppertals "Trainer des Jahres2007", der BSU-Coach Monsif Gammodi, gilt als "harter Hund". Als Veranstalter ist er dagegen milde wie ein Mai-Regen und lässt die aus ganz Deutschland angereisten Kämpfer bei seinen Veranstaltungen auch bei deftigsten Verspätungen noch kämpfen.
Die Folge war am vergangenen Samstag eine rund 90minütige Verspätung, ehe in der Sporthalle Gathe der erste Gong für den bis nach 22 Uhr dauernden Box-Abend ertönte. Doch dann gab es eine ganze Reihe sehenswerter Kämpfe, in denen sich auch die Aktiven der BSU überwiegend gut aus der Affäre zogen. Stark hier vornehmlich Artur Tamojon, der den Marburger Karadogan sicher nach Punkten besiegte.
Auch Abdullah Erdemir gewann gegen den Kölner Demirel Tayfun nach Punkten, ebenso wie der junge Kevin Bremer, der die Veranstaltung mit einer starken Leistung eröffnet hatte. Ewald Fischer, Oktay Gundogdu und Khaled Chenau schafften ein Unentschieden, während sich Palan Tafan und Tong van Giang mit Niederlagen zufrieden geben mussten.
Am Sonntag war das Programm in einem bunten Mix aus Boxen, Kick-Boxen und K1-Version nicht so umfangreich, bot aber eine Menge Abwechslung und etliche starke Kämpfe. Im einzigen Frauen-Kampf gelang der gelernten Boxerin Laila Nasma (BSU) ein geglückter Ausflug ins Kickboxen, bei dem sie der viel größeren Velberterin Marion Weidlich nicht die Spur einer Chance ließ, sie ständig mit harten Schlägen eindeckte und sich mit den Zuschauern wunderte, weshalb der Ringrichter die angeschlagene Gegnerin nicht anzählte.
Ähnlich überlegen hätte BSU-Junior Oktay Gündogdu seinen Kampf gegen den Kölner Yilmaz Eren gestalten können, wenn er nicht mit kindischen Mätzchen "geglänzt" hätte. Die verdiente Verwarnung kostete ihn den möglichen Punktsieg. In der Klasse bis 80 Kilogramm demonstrierte der Modell-Athlet Temel Erk (BSU) Schlagstärke und unermüdlichen Angriffswillen und gewann gegen den hoch aufgeschossenen Kamal Meziani (Düsseldorf) verdient nach Punkten. Zu wenige Aktivitäten dagegen bei Marvin Alhautade (BSU), der seine Reichweitenvorteile nicht nutzte und knapp nach Punkten verlor.
Den Schlusspunkt setzte der 20 Jahre alte Hamsa Musa (ein Vetter von Samy Musa) im Schwergewicht gegen Markus Knauf (Velbert). Knauf (34), der durch ein Loch im Trommelfell gehandicapt ist, stand meist in defensiver Doppeldeckung, wurde nach einem rechten Haken angezählt und gab in der zweiten Runde auf.