Damen-Handball: Beyeröhde hilft nur ein Wunder
Nach 22:34 in Markranstädt scheint der Abstieg besiegelt.
Wuppertal. "Diese Pressekonferenz hätte ich lieber nach der ersten Halbzeit abgehalten. Da war meine Laune erheblich besser", sagte Beyeröhdes Trainerin Nicole Münch nach der derben 22:34-Niederlage beim Aufstiegsfavoriten SCMarkranstädt.
Beyeröhde bewegte sich damit in den "Niederungen" des 18:32 aus dem Hinspiel, als die Sächsinnen andeuteten, dass sie über ein anderes Kaliber verfügen als der Tabellenvorletzte TV Beyeröhde. Für den ist der Klassenerhalt - angesichts der anderen Ergebnisse und der beiden noch ausstehenden Spiele gegen die Play-off-Kandidaten SGBensheim Auerbach und TuSWeibern - in den Bereich eines mittelgroßen Wunders gerückt.
Dabei hatte es eine erste Hälfte gegeben, in der sich die beiden Teams auf Augenhöhe begegnet waren und in der die clevere 3-2-1-Deckung der Gäste die Favoriten sogar in erhebliche Schwierigkeiten brachte. Das schlug sich auch in zwischenzeitlichen Führungen des TVB nieder. Und das, obwohl Anna Disselhoff sich trotz einer gerade erst abgeklungenen Mittelohrentzündung und Angelika Bensch mit einem straff getapeten Muskelbündelriss zur Verfügung gestellt hatten.
Lisa Nettersheim und Steffi Bergmann mussten dagegen verletzt passen. Dass sich Torhüterin Linda Martin - diesmal parierte sie zwei Siebenmeter - beim Einwerfen den Ellenbogen umgeschlagen hatte und ihr Bälle in die rechte Ecke erhebliche Schwierigkeiten bereiteten, kam erschwerend hinzu.
Dennoch zogen die Schützlinge von Nicole Münch ein gutes Spiel auf, und der SCM schien zu befürchten, dass den Niederlagen in den letzten beiden Spielen ein weiterer Punktverlust folgen könnte. "Nach der ersten Halbzeit konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, dass ihr etwas mit dem Abstieg zu tun haben könntet", lobte Markranstädts Trainer Rüdiger Bones den Gegner. Was ihm angesichts der zweiten Hälfte auch leicht fiel, denn da war sein Team eindeutig Chef im Ring.
Vergebene Chancen auf allen Angriffspositionen und deutlich nachlassende Kräfte der etablierten beziehungsweise angeschlagenen Beyeröhder Spielerinnen, fehlende Alternativen auf der Bank und ein Gegner, der sich in Topform steigerte und seine Aufstiegsambitionen eindrucksvoll unter Beweis stellte, waren die Gründe für die einseitige zweite Hälfte.
Die ging mit 18:8 überdeutlich an die Gastgeberinnen. Aus dem anfangs gleichwertigen Spielpartner war plötzlich ein chancenloses "Opfer" geworden. Nun bleiben den Langerfelderinenn in der Osterpause drei Wochen Zeit, die Verletzungen auszukurieren und dann die "unmögliche Mission" Klassenerhalt" doch noch möglich zu machen.