Der nächste Schritt für Pusch bei Bayer Leverkusen
Kolja Pusch durfte jetzt für Leverkusen das erste Mal in der Europa-League spielen — nicht das einzige Talent aus dem Höfen.
Wuppertal. Er trug 20 Mal das DFB-Trikot mit dem Adler, galt als eines der größten Talente im deutschen Fußball. Doch nach seinem letzten Länderspiel im März 2010 gegen Georgien blieb es um den Wuppertaler Kolja Pusch relativ ruhig. Bis vorgestern. Da feierte der junge Bundesliga-Profi von Bayer Leverkusen seinen Einstand in der Europa-League.
„Die Jungs haben mir vor allem in der ersten Halbzeit imponiert.“ Das kollektive Lob von Bayer-Manager Rudi Völler ging Pusch runter wie Öl. Eigentlich hatte der 19-jährige Mittelfeldspieler noch gar nicht mit einem Einsatz in der ersten Garnitur gerechnet. Zwar konnte er sich im Sommer-Trainingslager auf Norderney für höhere Aufgaben empfehlen. Doch in der Bundesliga blieb er Ersatz, wurde „nur“ in der U 23-Regionalligamannschaft 13 Mal eingesetzt.
Pusch, der bis vor sieben Jahren bei Grün-Weiß Wuppertal in der Jugendmannschaft kickte, die fast drei Jahre lang kein Spiel verlor, muss auf seine Bundesliga-Premiere warten. Aber sein erster Einsatz im Europapokal verdoppelte seinen Marktwert von bisher 150 000 Euro.
Das Geld spielt bei ihm bisher nur eine Nebenrolle. Die Karriere ist wichtiger. In zwölf Länderspielen in der U 17 erzielte er vier, bei den acht Einsätzen in der U 16 zwei Treffer. Bei der einkalkulierten Bayer-Niederlage bei Metalist Charkiv kam er kaum dazu, mit zu stürmen. Weil Kadlec verletzt ist und auch sein Wuppertaler „Landsmann“ Gonzalo Castro wegen Rückenschmerzen ausfiel, durfte Pusch das linke Glied der Viererkette bilden. An beiden Gegentoren trug er keine Schuld.
Pusch ist das vierte Riesentalent, das in der Jugend von Grün-Weiß Wuppertal nach Bayer Leverkusen gewechselt ist. Richie Sukuta Pasu stürmt jetzt für Sturm Graz in der Eliteliga von Österreich, Björn Kluft (derzeit in der Reha nach Knieoperation) beim Zweitliga-Tabellenführer Eintracht Braunschweig und David Vrzogic bei Memet Scholl in der U23 von Bayern München. Auch er war lange verletzt und kam Mitte November 2012 zu seinen ersten Viertliga-Einsätzen.