Auszeichnung Verein Sportstadt hilft Sporttalenten

Wuppertal · Mira Pazic und Franziska Ritter erhielten im Anschluss an die Auszeichnung mit dem Triangelum finanzielle Unterstützung.

Mira Pazic (l.) und Franziska Ritter erhalten Unterstützung vom Verein Sportstadt Wuppertal. 

Foto: Fries, Stefan (fri)

Bei der Wahl der Preisträgerin beziehungsweise des Preisträgers für das Triangulum konnte sich die Jury Ende 2019 nicht entscheiden. Sowohl auf die Fünfkämpferin Mira Pazic als auch auf die Sportkletterin Franziska Ritter trafen die Kriterien als herausragendes Nachwuchstalent im Wuppertaler Sport zu. Und so fällte die Jury um Norbert Koch, Vorsitzender des TV Beyeröhde, ein salomonisches Urteil. Sie sprach das Triangulum beiden jungen Sportlerinnen zu. Das hatte es in der Geschichte der Auszeichnung, die vom TV Beyeröhde initiiert wurde und von Sparkasse und Stadt unterstützt wird, erst einmal gegeben, als die Handball-Zwillinge Sandra und Mandy Münch geehrt wurden.

Der Verein Sportstadt Wuppertal hat nun an die Auszeichnung des Triangulums angeknüpft und am Dienstag sowohl an Franziska Ritter als auch an Mira Pazic Schecks in Höhe von 1000 Euro zur Unterstützung überreicht. Außerdem gab Jörg Wolff, Vorsitzender von Sportstadt Wuppertal, bekannt, dass die Sponsoringverträge mit den Triathleten Melanie Lüdorf und Stavro Petri, dem Boxer Vincenzo Gualtieri, den Handballgirls des TVB Wuppertal sowie der Handballjugend (A und B) des Bergischen HC um ein weiteres Jahr verlängert werden.

Bei Franziska Ritter geht die sportliche Laufbahn im wahrsten Sinne des Wortes steil aufwärts. Im Mai bewältigte die 16-Jährige die international genormte, 15 Meter hohe Route im Speed-Klettern in 9,527 Sekunden. Dabei war sie so schnell wie noch keine Deutsche zuvor – egal in welcher Altersklasse. Im Training hat sie die Kletterpartie schon einmal in 8,4 Sekunden geschafft, aber Rekorde werden nur aus Wettbewerben gewertet.

Wenn im Jahr 2024 Speed-Klettern zur olympischen Disziplin wird, möchte Franziska Ritter von der Sektion Barmen im Deutschen Alpenverein gerne dabei sein. „Ja, das wäre ein Traum“, sagt die Schülerin des Gymnasiums am Kothen. Im Training will sie nicht nur im Speed-Klettern weiter an sich arbeiten, sondern sich auch in den anderen Disziplinen Bouldern und Lead weiter verbessern. Für das Lead-Klettern sind die heimischen Wupperwände ideal. Für das spezielle Training im Speed-Klettern muss Franziska Ritter allerdings in andere Hallen ausweichen –da tut die Unterstützung durch die Sportstadt Wuppertal sicherlich gut.

Mit wechselnden Trainingsorten kennt Mira Pazic sich aus, denn Triathle (Schießen, Laufen, Schwimmen) oder Moderner Fünfkampf (Pistolenschießen, Degenfechten, Schwimmen, Springreiten und Querfeldeinlauf) lebt vom Wandel und erfordert Vielseitigkeit. Mira Pazic hat als Schwimmerin begonnen, womit sie eine Ankerdisziplin beherrscht, mit der viele Konkurrentinnen auf Kriegsfuß stehen. Wegen des Ausbruchs der Corona-Pandemie hat Mira Pazic den Start bei der Biathle/Triathle-WM in diesem Jahr in Deutschland verpasst. Im September will sie ein Studium in den Niederlanden aufnehmen.

Beim SV Bayer Wuppertal bildet die Haanerin bislang eine One-Woman-Abteilung im Modernen Fünfkampf. Von einer Fachjury wurde sie 2019 in der Kategorie Newcomer für die Wahl zum NRW-Sportler des Jahres nominiert. In einem Interview mit dem Magazin Trademark Wuppertal zeigte sich Mira Pazic überrascht, dass sie mit dem Triangulum ausgezeichnet worden ist. Sie habe gar nicht damit gerechnet, dass überhaupt jemand von ihren Erfolgen etwas mitbekommen habe. Schließlich seien Disziplinen wie Triathle, ein Moderner Fünfkampf ohne Fechten und Reiten, relativ unbekannt. Red