Eine Chance für die Außenseiter

Hallen-Fußball: Beim 29. Südhöhenturnier des SSV Sudberg sind am Freitag und Samstag wieder viele Tore und Spannung garantiert.

Foto: Otto Krschak

Zwischen den Jahren ist die Lust auf Hallenfußball in Wuppertal traditionell groß, und so trifft sich die heimische Fußballfamilie am Freitag und Samstag wieder in der Alfred-Henckels-Halle, wo der SSV Sudberg bereits zum 29. Mal sein Südhöhenturnier um den Hans-Löhdorf-Gedächtnispokal austrägt.

Die Bande und die Nähe der Zuschauer sorgen stets für viel Atmosphäre. Das dürfte auch diesmal so sein, auch wenn viele Teilnehmer ihr Top-Personal erst eine Woche später in der Uni-Halle aufs Feld schicken werden. Die Spannung erhöht das sogar noch. Auch wenn beispielsweise bei Vorjahressieger Cronenberger SC, der von A-Jugend-Coach Patrick Wischnewsky betreut wird, nur Max Eisenbach, Shuhei Matsuyama und Kabiru Mohammed aus der Oberliga-Elf auflaufen werden, bedeutet das nicht den Verzicht auf Ambitionen. Mohammed, aus der Kreisliga von Union gekommen und beim CSC Entdeckung der Hinrunde, dürfte top-motiviert sein, nachdem gerade seine mehrwöchige Sperre abgelaufen ist.

Vom ASV, Zweiter im Vorjahr, dürfte dagegen nicht so viel zu erwarten sein. Am Gelben Sprung brennt nach dem Rücktritt von Trainer Ünsal Bayzit ohnehin der Baum. Die neuen Sportlichen Leiter Önder Dogan und Guido Leicht werden auf die Südhöhen vorwiegend Spieler der zweiten Mannschaft mitnehmen.

Bezirksligist Jägerhaus-Linde will das Südhöhenturnier zum „Kleinen Aufgalopp nach den Weihnachtstagen nutzen. Youssef Hidroy, der mit Carsten Tracogna das Trainerteam bildet, wird die Mannschaft an der Bande betreuen und die Spieler mitbringen, die Lust aufs Hallenspektakel haben.

„Wir nehmen das Turnier ernst, so wie sich das gehört“, versichert Rolf Duhr, Trainer von Bezirksliga-Rivale Union. Er will ebenfalls seine Hallenspezialisten schicken und wird im Duo mit Sohn Christian das Team betreuen.

Der vierte Bezirksligist im Feld, der TSV Ronsdorf, kündigt eine zweite Mannschaft an, die mit mehreren Spielern aus der ersten Mannschaft verstärkt wird. „Wenn wir es ins Halbfinale schaffen würden, wäre ich sehr zufrieden“, sagt der Sportliche Leiter Roman Benkert. Auch die TSV-Zweite hat sicher starke Akteure.

Das gilt auch für den FSV Vohwinkel, der gänzlich auf Spieler aus dem Oberliga-Team verzichtet. Der neue Trainer des Kreisliga-Teams, Daniel Dittrich, wünscht sich vor allem, dass seine Spieler das Turnier mit Blick auf die Rückserie verletzungsfrei überstehen. „Trotzdem sollen die Jungs natürlich Spaß haben, eine Zielsetzung werde ich aber nicht vorgeben“, so Dittrich.

Bei Gastgeber SSV Sudberg herrscht Aufbruchstimmung. Platz zwei nach der Hinserie in der Kreisliga B nährt die Hoffnungen auf eine baldige Rückkehr in die Kreisliga A. Der Neuanfang ist bis dato geglückt, jetzt freuen sich alle Sudberger auf das Südhöhenturnier. „Die Atmosphäre ist immer etwas Besonderes“, meint Thorsten Ellermann, der das sehr junge Team gemeinsam mit Reiner Finkenbusch formt. Torjäger Kevin Naulin feiert ausgerechnet am ersten Turniertag seinen 18. Geburtstag. Zum Auftakt steht gleich das Derby gegen Mitfavorit TSV Ronsdorf an. Der Einzug ins Viertelfinale wäre für Sudberg sicher ein Erfolg.

Der SSV Germania schickt seine dritte Mannschaft ins Rennen. Das von Sven Heinzer trainierte Team mischt in der Kreisliga B einmal mehr oben mit und freut sich auf den Budenzauber in Cronenberg. „Wir sind zwar nicht mehr die Jüngsten, haben aber richtig Bock aufs Turnier“, sagt Heinzer schmunzelnd. Die Germanen leben von einer starken Gemeinschaft, die zu großen Teilen aus Spielern besteht, die schon höher gespielt haben.

Das Personalkarussell dreht sich beim SV Bayer in der Winterpause. Die Neuzugänge sind für das Südhöhenturnier noch nicht spielberechtigt, dafür aber bei den Stadtmeisterschaften in der Uni-Halle. Trainer Sascha Schulz freut sich auf die Hallensaison und hält sich mit Zielsetzungen bewusst zurück. „Man kann in der Halle nie wissen, was passiert.“

Beim TSV Beyenburg erinnert man sich gerne an den Südhöhenauftritt im Vorjahr, als das Team für Furore sorgte und bis ins Halbfinale vorpreschte. „Natürlich wollen wir wieder Spaß haben“, meint Trainer Michele Velardi. Verzichten müssen die Beyenburger in der gesamten Rückrunde auf Jannis Hinze, der sich einen Kreuzbandriss zugezogen hat. Velardi würde gerne eine Runde weiterkommen, kündigt aber bereits an, dass der Kader anders als bei den Stadtmeisterschaften aussieht.

Gute Chancen auf eine Rückkehr in die Bezirksliga hat sich der SC Sonnborn nach dem bitteren Abstieg im Sommer zwar erhofft, aber nicht unbedingt erwartet. „Nein, damit hat keiner gerechnet“, sagt Trainer Patrick Stroms. In der Henckels-Halle sollen Spieler auflaufen, die bislang auf nicht so viele Einsatzzeiten gekommen sind.