Hält die BHC-Serie im Spitzenspiel?

Handball: Der Zweitliga-Primus tritt am Freitag beim nächsten Verfolger Bietigheim an. Der hat zu Hause erst einen Punkt abgegeben.

Foto: Andreas Fischer

Beruhigende sieben Punkte Vorsprung haben die Handballer von Zweitliga-Tabellenführer Bergischer HC, wenn sie morgen zum Spitzenspiel beim Tabellenzweiten SG BBM Bietigheim antreten (19.30 Uhr). „Das macht aber keinen Unterschied, wenn du ins Spiel gehst, willst du gewinnen“, versichert Fabian Gutbrod, dass die komfortable Ausgangssituation die Löwen mit Sicherheit nicht weniger hungrig machen werde.

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Für den Halblinken, der seit fünf Jahren beim BHC spielt, ist es eine Rückkehr in seine Heimatregion, denn er ist gerade 15 Autominuten von Stuttgart entfernt in Owen-Teck aufgewachsen und wird möglicherweise auch am Freitag wieder von seiner Familie am Rand angefeuert. Wie vor einer Woche beim 30:26-Erfolg in Konstanz, zu dem er sechs Tore hatte betragen können und damit, wie er hofft, seine persönliche Durststrecke beendet hat.

Gutbrod-Tore würden dem BHC auch in Bietigheim guttun, denn um auch diesmal als Sieger vom Feld zu gehen, wird der BHC vermutlich eine hohe Wurfausbeute brauchen.

„Bietigheim ist enorm heimstark und spielt ein hohes Tempo“, weiß BHC-Trainer Sebastian Hinze. Viele Treffer fielen aus dem Gegenstoß, und auch sonst würde Bietigheim in der Regel versuchen, seine Angriffe schnell abzuschließen und dadurch über das Spiel gesehen einfach mehr Angriffe haben. Das sagt auch die Tordifferenz aus, in der Bietigheim mit 436 Toren mit Abstand die meisten in der Liga erzielt hat. Macht bei bisher 14 Begegnungen einen Schnitt von satten 31, wobei der Topwert bei 41 gegen Aue liegt. Die hohe Angriffsfrequenz gibt allerdings auch den Gegnern die Möglichkeit, mehr Angriffe zu spielen. 378 Gegentreffern bedeuten für die Bietigheimer dementsprechend nur unteres Tabellenmittelfeld.

„Es wird also neben unserer Abwehr auch auf unsere Angriffsqualität ankommen“, sagt Hinze, dessen Mannschaft bisher die wenigsten Gegentreffer kassiert und umgekehrt im Schnitt 29 Tore pro Spiel geworfen hat. An Bietigheim sind Hinzes Erinnerungen nicht besonders gut. In der Zweitligasaison 2012/13 unterlag man dort nach Führung noch. Im bisher einzigen Erstliga-Jahr der Bietigheimer 2015/16 gab es in der 4500 Zuschauer fassenden, eigens für die Handballer (die Frauen spielen erste Liga) und das Eishockey gebauten EgeTrans Arena ebenfalls eine Niederlage.

Doch derartige Rückblicke sind für Hinze „uninteressant“. Ihn interessiert nur das Hier und Jetzt, und wie er versichert „immer nur das nächste Spiel“. So will die Mannschaft das auch weiter handhaben, auch wenn sie theoretisch nur noch fünf Siege davon entfernt wäre, eine ganze Runde mit Weißer Weste zu spielen. „Nur der Aufstieg interessiert mich, sonst nichts“, sagt auch Fabian Gutbrod, der allerdings die nächsten Gegner nach Bietigheim - Lübeck und Balingen - zu recht in die Liste der Topspiele einreiht. Bietigheim, bei dem noch viele Spieler aus dem Erstliga-Jahr dabei sind, dürfte jedenfalls heiß darauf sein, dem Tabellenführer, die erste Schlappe zuzufügen.

Ob der BHC wieder auf Maciej Majdzinski zurückgreifen kann, der wegen Knöchelproblemen eine Woche komplett aus dem Training herausgenommen worden war, muss sich bis Freitag noch zeigen. Ansonsten fehlen nur der Langzeitverletzte Csaba Szücs, der aber wieder mit dem Lauftraining begonnen hat, und Ergänzungsspieler Jonas Dell, der sich bei der zweiten Mannschaft verletzt hat.

Das Team reist bereits heute nach Süddeutschland und übernachtet in Stuttgart.