Handball: Bergischer HC erreicht neuen Tiefpunkt

Nach der 23:30 (6:16)-Pleite in Friesenheim fallen die Bergischen auf den dritten Platz zurück.

Wuppertal. Nach Wochen der sportlichen Magerkost wähnten sich die Handballer des Zweitligisten Bergischer HC nach der Leistungssteigerung in Münster und dem Heimsieg in der vergangenen Woche gegen Erlangen wieder auf Kurs.

Keine Spur davon allerdings Sonntag beim Debakel im Verfolgerduell bei der TSG Friesenheim. Die "Eulen" rupften die "Bergischen Löwen" nach allen Regeln der Kunst. Die 23:30 (6:16)-Pleite markiert einen nicht mehr für möglich gehaltenen Tiefpunkt für den Aufstiegsaspiranten, der damit von den nun punktgleichen Friesenheimern auf Rang drei verdrängt wird.

Das Wort Auswärtsschwäche will Trainer Raimo Wilde zwar nach wie vor nicht hören, doch die Bilanz in fremden Hallen nimmt für den hochklassig und ausgeglichen besetzten Kader immer desaströsere Züge an. Denn in den acht Begegnungen seit dem 1. November vergangenen Jahres sammelte der BHC 2:14 Punkte.

Viel zuwenig für einen Aufstiegskandidaten, der aufgrund der ebenfalls unglaublich schwächelnden Konkurrenten allerdings immer noch in aussichtsreicher Position liegt. Denn der bislang härteste Verfolger Bietigheim - vergangene Woche noch Sieger gegen Friesenheim - unterlag mit 20:28 in Groß-Bieberau. Da huschte selbst dem hochgradig geladenen Raimo Wilde ein verwundertes Lächeln über die Mundwinkel.

Ansonsten hatte der BHC-Coach rein gar nichts zu lachen, denn bereits frühzeitig zeichnete sich das Fiasko ab. 0:5 lagen die Bergischen zurück, da waren nicht einmal zehn Minuten gespielt.

Nachdem Alexander Oelze, Jens Reinarz und Sebastian Hinze den BHC auf 3:7 heranbrachten, brachen bereits im ersten Durchgang alle Dämme. Nach einer katastrophalen Angriffsleistung und einem Totalausfall des kompletten Rückraums zogen die Friesenheimer auf 13:3 (25.) davon.

Die ersten Berichterstatter recherchierten schon nach Statistiken historischer Handball-Pleiten, bevor Hinze, Reinarz und Joey Duin zumindest noch drei Treffer vor der Pause gelangen. Doch das komfortable Polster von zehn Treffern Differenz ließen sich die Hausherren nicht mehr entreißen. Daran änderte auch die Umstellung der BHC-Deckung von 6-0 auf 4-2 nichts.

Der Zwischenstand von 21:26 (55.) hatte nur noch statistischen Wert, aber in Gefahr bringen konnten die "Löwen" die "Eulen" um den überragenden Schlussmann Kevin Klier nicht.

Und dass obwohl bei den Friesenheimern mit den Mittelmännern Benjamin Matschke und Frank Müller, Rechtsaußen Thomas Zellmer und Evgeni Pevnov sogar vier wichtige Akteure verletzungsbedingt nicht dabei waren.