Handball: BHC fehlt die nötige Ausdauer

Der Zweitligist erwartet am Samstag den TV Korschenbroich. Anwurf in der Bayer-Halle ist um 18.15 Uhr.

Wuppertal. "Jetzt muss der Befreiungsschlag folgen", fordert Raimo Wilde von den Zweitliga-Handballern des Bergischen HC vor dem Heimspiel gegen den TV Korschenbroich. Am Samstag um 18.15 Uhr soll in der Bayer-Halle endlich der erste Sieg unter der Regie des neuen Trainers eingefahren werden. Es ist das letzte Spiel, bevor die Handball-Bundesliga in eine fünfwöchige Europameisterschaftspause geht. Für den BHC geht es erst am 1. Februar gegen Bittenfeld weiter. Aufsteiger Korschenbroich reist mit der Empfehlung von zwei Siegen in Folge an. 34:19 gegen Gensungen und 34:29 gegen Münster. "Big points" gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf, durch die der TVK immerhin die "rote Laterne" abgeben konnte. Beim Erfolg gegen Münster nahm Wilde den nächsten Gegner (bei dem der ehemalige Cronenberger Andrej Kogut inzwischen per Zweitspielrecht aufläuft) unter die Lupe und warnt vor allem vor der ersten Welle der Korschenbroicher. "Die spielen sie wirklich gut, aber das können sie natürlich nur, wenn wir vorne nicht treffen", analysiert Wilde, während er sich am Donnerstagnachmittag noch einmal die Auswärtsniederlage seiner "Löwen" in Düsseldorf auf DVD zu Gemüte führte. "Unsere erste Halbzeit war erstligareif. Aber leider hat uns dann nach der Pause die Konstanz gefehlt, das fortzusetzen", bemängelt der Coach, der als Ursache des Leistungsabfalls konditionelle Defizite ausgemacht hat. "Meinen Spielern fehlt die Grundlagenausdauer. Das ist für mich ganz offensichtlich. Und ohne entsprechende Physis kann man gegen eine abgezockte Erstligatruppe natürlich nicht gewinnen", so Wilde, der im zweiten Durchgang mit Simon Kluge, Sven Hertzberg und Mathias Fuchs noch drei frische Leute in die Partie warf - allerdings ohne Erfolg. "Als Trainer hat man alle Fäden in der Hand. Aber wenn nichts klappt, egal an welchem Faden man zieht, ist das natürlich schon schade", ärgert sich Wilde. Verloren hat der BHC inzwischen jedenfalls den Anschluss an das Spitzenduo. Auf Dormagen haben die Bergischen zehn, auf Düsseldorf acht Punkte Rückstand. Sogar zum Tabellendritten Willstätt klafft schon eine Sieben-Punkte-Lücke. "Da muss viel passieren, bis man da vorne noch einmal ran kommt", sagt Wilde und gibt nun Platz 4 oder 5 als Saisonziel aus.

Wildes Woche

Raimo Wilde, neuer Trainer des Bergischen HC, zieht ein positives Fazit seiner ersten Arbeitswoche. "Ich habe unglaublich viel zu tun, aber es macht Spaß und ich bekomme viel Unterstützung", sagt der 43-Jährige, den besonders die Zuschauer des BHC beeindrucken. 200 bergische Anhänger waren zum Auswärtsspiel gegen Wallau/Massenheim gereist, am zweiten Weihnachtsfeiertag in Düsseldorf sorgten mehr als 600 Fans für Heimspielatmosphäre. "Mit Großwallstadt sind nie so viele mitgefahren", berichtet Wilde über seinen Ex-Verein.