Handball: BHC reist als Favorit nach Coburg
In Franken gibt es ein Wiedersehen mit Ex-Trainer Wilde.
Wuppertal. "Wie Sie sehen, laufen sich die Spieler gerade aus, und für uns hat jetzt schon die Vorbereitung auf unser Mittwoch-Spiel in Coburg (Dreifach-Sporthalle Schützenstraße, Spielbeginn 20 Uhr) begonnen." BHC-Trainer HaDe Schmitz hielt sich nach dem vorzüglichen Spiel gegen den TV Bittenfeld und dem 34:27 (16:16)-Sieg nicht lange mit Jubel-Arien auf.
Auch auf die großartigen Paraden von Torwart Mario Huhnstock angesprochen, blieb der Trainer-Fuchs erstaunlich nüchtern. "Eine derartige Leistung erwarte ich von einem Torhüter." Er fügte aber hinzu: "Der Mario steht derzeit unter ziemlichem Druck, weil seine Frau ihr erstes Kind erwartet. Hoffentlich kommt es nicht gerade am Mittwochabend."
Die Fahrt nach Coburg - es ist die zweitlängste in dieser Saison (435 Kilometer), nur nach Aue ist es noch weiter - wirft die Frage auf, ob der BHC-Tross einen Tag vorher anreisen soll. Doch das ist für den BHC kein Thema.
"Die Spieler wollen das nicht, weil sie dann bis zum Abend nur herumhängen. Wir haben einen komfortablen Bus, in dem man auch schlafen kann, und wenn wir in der Halle sind, dann müssen wir alles Hinderliche einfach ausblenden und uns auf das Spiel konzentrieren", sagt Schmitz und lässt keine Ausreden entstehen.
Die Reise nach Coburg bringt auch ein Wiedersehen mit Ex-Trainer Raimo Wilde (46), der in der vergangenen Saison von Schmitz abgelöst wurde. Wilde hat mit seinem HSC 2000 Coburg Ende der vergangenen Spielzeit gerade noch den Klassenerhalt geschafft und steht derzeit mit seinem Team auch nicht rosig da. Coburg nimmt Platz 16 ein.
Beim HC Erlangen gab es für Coburg jüngst eine 20:24-Niederlage, die vor allem was die Angriffsleistung anging, erhebliche Kritik hervor rief. "Wir haben praktisch ohne Rückraum gespielt. Rückraumspieler sollen nicht nur abspielen, sondern auch mal werfen", sagte Wilde nach dem Spiel verärgert und zeigte sich nur mit seiner Defensive zufrieden.
Die dürfte gegen den BHC wieder einiges zu tun bekommen, wenn Kenneth Klev ähnlich auftrumpft wie gegen Bittenfeld, wo er auf ein munteres Dutzend Treffer kam und die Bälle mit Brachialgewalt ins gegnerische Tor gehämmert hat. Wobei allerdings die gesamte Mannschaft Engagement und Herz zeigte und die Fans mit dem etwas holperigen Start versöhnt hat.