Handball: BHC verliert den Anschluss
Gegen den Spitzenreiter TV Hüttenberg gibt es eine klare 23:30-Schlappe.
Wuppertal. So langsam schwimmen den Handballern des Bergischen HC die Felle davon. Oder anders ausgedrückt, der Rückstand in der Tabelle ist wieder größer geworden. Nach der klaren 23:30 (10:14)-Niederlage des Tabellenvierten beim Spitzenreiter TVHüttenberg sind es wieder fünf Punkte.
Es war ein Spiel, in dem es um die berühmten big points ging, denn durch einen Erfolg im direkten Duell hätten sich die Bergischen auf einen Zähler an die Mittelhessen und den direkten Aufstiegsplatz schieben können. Doch auf den Punkt in Topform waren am Samstagabend nur die Hüttenberger. Die Hausherren spielten vor ausverkauftem Haus wie aus einem Guss und setzten sich bereits Mitte des ersten Durchgangs binnen sechs Minuten von 6:5 auf 11:6 (19.) ab.
Es war bereits der vorentscheidende Zwischenspurt, denn näher als drei Tore sollte der BHC in der Folge nicht mehr herankommen. "Wir wussten, dass wir in Hüttenberg nur eine Chance haben würden, wenn alles zu 100Prozent klappt. Doch leider haben wir das nicht geschafft", sagte BHC-Trainer Chrischa Hannawald, der seinen Spielern eine durchschnittliche Leistung bescheinigte. Doch damit war der Tabellenführer eben nicht in Verlegenheit zu bringen.
Einmal mehr war es die auswärts schon oft beklagte Abschlussschwäche, mit der sich die "Löwen" selbst im Weg standen und Hüttenbergs Torhüter Matthias Ritschel mit 20 Glanzparaden zum "Mann des Tages" werden ließ. Doch es war keineswegs Ritschel allein, der den Unterschied ausmachte. "An der Einstellung hat es nicht gelegen. Aber die Hüttenberger waren uns immer zwei oder drei Schritte voraus.
Im Kopf und in den Beinen", sagte Hannawald und zog ein realistisches Fazit. Unter dem Strich war es ein enttäuschender Auftritt. Zwar sei nicht alles schlecht gewesen, aber die offensichtliche Auswärtsschwäche des hochkarätig besetzten Ensembles gibt auch einem so erfahrenen und weit herumgekommenen Ex-Profi wie Hannawald Rätsel auf.
"Es gibt aber Sachen im Sport, die sind einfach nicht erklärbar. Und erst recht nicht, weil meine Mannschaft in den vergangenen Wochen zumindest über eine Halbzeit immer wieder hervorragende Leistungen gezeigt hat", sagt Hannawald. Ebenfalls kaum zu erklären war, dass kaum Treffer über die Außenpositionen und den Kreis fielen. Goalgetter Jens Reinarz, vergangene Woche mit elf Toren noch großer Gewinner gegen Frankfurt, traf in Hüttenberg lediglich zweimal.
Auf der rechten Außenschiene gingen Simon Kluge und Tim Henkel sogar komplett leer aus. Lediglich das norwegische Duo Kristoffer Moen/Kenneth Klev (je fünf Tore) kam zu einer akzeptablen Anzahl von Treffern aus dem Feld.