Handball: BHC zurück in der Krise
Mit 28:32 (11:19) kassieren die Bergischen in Korschenbroich die nächste ernüchternde Auswärtsschlappe.
Wuppertal. Der TV Korschenbroich hatte die Partie als sein "Spiel des Jahres" angekündigt. Und aus Sicht des Bergischen HC muss man zerknirscht feststellen, dass die Gastgeber Wort gehalten haben. Dem Außenseiter glückte mit dem 32:28 (19:11)-Erfolg ein weiterer Überraschungscoup in eigener Halle. Der BHC dagegen fällt zurück in die Krise, die er bereits überwunden geglaubt hatte.
Dabei kamen die Bergischen gut rein in das Match. Das war vor allem ein Verdienst des treffsicheren Jiri Vitek. Der genähte Cut im Gesicht, den er gegen Delitzsch erlitten hatte, schien den Tschechen nicht zu hemmen. Er knüpfte in der Anfangsphase in Korschenbroich an seinen guten Lauf der vergangenen Wochen an und traf bis zum Zwischenstand von 6:6 bereits vier Mal ins Schwarze. Bis zur 9:7-Führung (20.) lief alles wunschgemäß für den BHC.
Doch in der Schlussphase des ersten Durchgangs verspielten die Bergischen fast alle Chancen am Niederrhein. Nach einer unglaublichen 1:12-Tore-Serie binnen zehn Minuten lag der BHC zum Wechsel mit 11:19 zurück. Unfassbare technische Fehler im Angriff und eine Fehlwurfserie wurden durch blitzschnelle TVK-Konter bestraft.
Erschwerend hinzu kam, dass Korschenbroichs österreichischer Nationalkeeper Thomas Bauer seinen BHC-Gegenüber Jan Stochl deutlich in den Schatten stellte. Aschermittwoch bereits zur Sessionseröffnung der fünften Jahreszeit? Diese Frage mussten sich die mitgereisten Löwen-Fans unter den 800 Zuschauern in der ausverkauften Waldsporthalle nach 30 Minuten stellen.
Nach den wohl schwärzesten zehn Minuten der BHC-Vereinsgeschichte konnte es eigentlich nur noch aufwärts gehen. Und die Bergischen legten einen fulminanten Start hin. Nach vier Treffern in Folge war der Rückstand auf 15:19 (35.) halbiert. Der BHC setzte nach. Beim Stand von 20:22 (44.) war die Partie wieder offen.
Doch die Korschenbroicher, allen voran der ehemalige BHC-Jugendspieler Marcel Görden (sechs Tore) und der nicht zu stoppende Rückraumakteur David Breuer (15/6) sowie dessen Bruder Simon (fünf Treffer) retteten den Sieg über die Zeit.