Handball: Rückschlag für den BHC
Zweitligist BergischerHC unterliegt bei Concordia Delitzsch mit 32:33 (14:18). Nur Huhnstock glänzt.
Wuppertal. Außer Spesen nichts gewesen. Das dürfte wohl die treffende Zustandsbeschreibung für die 1.000 Kilometer Hin- und Rückreise der Handballer des Bergischen HC zur Partie bei Concordia Delitzsch sein.
Denn nach dem Punktverlust in Groß-Bieberau und der Niederlage in Bietigheim endete für den Tabellenzweiten der 2. Bundesliga auch das dritte Auswärtsmatch in Folge mit einer Enttäuschung. Wobei das Endergebnis den Gästen, die über weite Strecken klar hinten lagen, noch schmeichelt.
Die 32:33-Niederlage ging absolut in Ordnung. Schließlich war die Begegnung eigentlich dreieinhalb Minuten vor Schluss mit einem 28:33-Rückstand fast schon gelaufen. Bereits in der ersten Halbzeit verdichteten sich die Anzeichen für einen schlechten Abend.
"4:1 hätten wir eigentlich führen können, stattdessen lagen wir 1:4 zurück", ärgerte sich BHC-Trainer Raimo Wilde über die fahrlässige Chancenverwertung von Linksaußen Jens Reinarz, der zunächst einen Siebenmeter verwarf und dann zwei Fahrkarten bei Tempogegenstößen schoss.
Zwar beorderte Wilde nun Christian Hoße auf die Reinarz-Position, doch wesentlich besser wurde die Gesamtvorstellung - vor allem im Angriff - deswegen nicht.
Die Hausherren, die vor einigen Wochen schon Topfavorit Düsseldorf entzaubert hatten, spielten furios weiter und setzten sich über 9:4, 13:7 und 16:9 bis 18:12 kurz vor dem Wechsel ab.
Nichts war es mit dem erhofften Druck von den Halbpositionen. Jiri Vitek produzierte erneut zu viele Fehlschüsse und Ballverluste, und Kenneth Klev zog zu sehr in die Mitte, wo die Delitzscher bestens postiert waren.
Durch den ersten Saisontreffer von BHC-Neuzugang Joey Duin und ein Tor von Kreisläufer Sebastian Hinze konnte der BHC innerhalb der letzten 20 Sekunden den Rückstand mit 14:18 zumindest noch erträglich halten.
An Concordias Martin Hummel hätten sich die "Löwen" ein Beispiel nehmen können. Der Rückraumlinke avancierte mit zwölf Treffern (davon nur ein Siebenmeter) zum besten Feldspieler. Doch trotz aller Defizite, die Moral der Bergischen stimmte.
Denn nach dem 17:22-Rückstand kam die Mannschaft zum 25:25 und die Partie wieder völlig offen. Doch angesichts der hohen Fehlerquote und der phasenweise einseitigen Schiedsrichter nutzten auch die Paraden des gut aufgelegten BHC-Schlussmanns Mario Huhnstock nichts, zumal auf der Gegenseite Gabor Pulay einen Glanztag erwischt hatte.