Handball/TV Beyeröhde: Jetzt hilft nur noch ein Wunder

Nach der Heimpleite gegen Allensbach heißt der nächste Auswärtsgegner TSG Ketsch.

Wuppertal. "Wer nicht an Wunder glaubt, ist kein Realist", sagte der frühere israelische Ministerpräsident David Ben Gurion einmal, und solche oder ähnliche Weisheiten muss man vor dem Auswärtsspiel am Samstag Abend bei der TSG Ketsch (19.30 Uhr, Neurott-Halle) schon bemühen, um die Chancen des TV Beyeröhde auf den Klassenverbleib in der 2. Bundesliga zu charakterisieren.

Das 31:32 in letzter Sekunde im "Vier-Punkte-Spiel" am Mittwochabend gegen Allensbach hat tiefe Spuren hinterlassen, wie allen Gesichtern nach dem Abpfiff zu entnehmen war.

Auch Trainer René Baude, ansonsten ein sonniger Optimist, murmelte nur: "Einmal müssten wir doch mal ein bisschen Glück haben." Und auch Kapitän Ilka Held wirkte sichtlich angeschlagen.

"Es kann doch nicht sein, dass wir gerade ein Tor erzielt haben, und zehn Sekunden später liegt der Ball schon wieder bei uns im Netz", sagte sie und sprach damit einen der Gründe für die bittere Schlappe an.

Weitere waren das das fehlende Umschalten von Angriff auf Abwehr, das gegen den SV Allensbach eine Reihe von Gegentreffern zur Folge hatte. Aus einem Vier-Tore-Vorsprung zu Beginn der zweiten Hälfte wurde eine Niederlage, die der mit viel Enthusiasmus zuschauende Oberbürgermeister Peter Jung fassungslos quittierte: "Wie kann man so ein Spiel noch verlieren?"

Dazu kamen viele überhastete Würfe und Unkonzentriertheiten beim Abspiel, mit denen die unverdrossen kämpfenden Gäste vom Bodensee zu Gegenstößen eingeladen wurden. Und da war selbst die mehrfach sensationell haltende Lilla Mozga machtlos.

Aber auch sie hatte bei Würfen in Kopfhöhe schlecht ausgesehen und vermeidbare Treffer kassiert. Fehler, die bis Samstag korrigiert werden müssen, sollte es bei den Ketscher "Bären" nicht die erneute Pleite geben.

Ketsch ist am vergangenen Wochenende mit einer saftigen 26:37-Packung aus Zwickau zurück gekehrt und hat nun gegen- über seinen Fans eine "Bringschuld", die man sicher gern gegen den nun einsam am Tabellenende stehenden TV Beyeröhde einlösen möchte.

"Aber es muss weitergehen", sagte Ilka Held angesichts der Tatsache, dass noch neun Spiele auf dem Programm stehen und am Kampfgeist des TV Beyeröhde nach wie vor nichts auszusetzen ist.