Handball: TVB mit Schwung auf die lange Busfahrt
Beyeröhdes Damen reisen am Samstag mit Zuversicht zum Tabellendritten Bietigheim.
Wuppertal. Alle waren sich im Team des TVBeyeröhde nach dem 27:25-Erfolg im Keller-Derby gegen den SC Riesa, dem ersten Saisonsieg in der 2. Liga Süd, einig: "Diesen Schwung müssen wir mit nach Bietigheim nehmen."
Dort müssen die Schützlinge von Trainer René Baude am Samstag um 17.30 Uhr in der Sporthalle Am Viadukt antreten. Und es wird mit 800 Kilometern nicht nur eine weite Fahrt, sondern auch ein schwerer Gang, denn Aufsteiger SG BBM Bietigheim ist als Tabellendritter blendend in die Saison gestartet und peilt die Play-off-Plätze an.
Nervenstärke bewiesen die Süddeutschen am vergangenen Samstag als sie in Zwickau einen 12:15-Pausenrückstand noch in einen 30:29-Erfolg umbogen. Aber wer sich den Kader anschaut, den wundert das nicht. Mit Franziska Beck und Beate Scheffknecht (1.FC Nürnberg) und Jenny Karolius (SC Markranstädt) kamen alleine drei Spielerinnen aus der "Konkursmasse" insolventer Clubs sowie mit Lana Holder eine Spielerin vom Bundesliga-Aufsteiger VfL Sindelfingen. Dass die Gegner personell besser und meist international besetzt sind, gehört für die Beyeröhderinnen jedoch zum Liga-Alltag.
"Bevor wir uns mit dem Gegner beschäftigen, müssen wir selbst eine Vielzahl eigener Fehler abstellen," hatte Baude vor dem Spiel gegen Riesa gesagt. Und am Samstag wurde ein viel versprechender Anfang gemacht. Fehler gab es nach wie vor. Fehlwürfe auch, doch die verursachten keinen psychischen Knacks. Selbst die 19:18-Führung des SC Riesa sorgte bei dem von Ilka Held großartig dirigierten Team mit den Glanzpunkten Lilla Mozga im Tor, Steffi Bergmann am Kreis und Torjägerin Laura Magelinskas, nicht für das oft erlebte Chaos, sondern für einen "Jetzt-erst-recht-Effekt".
So sollte auch die Verletzung von Angelika Bensch (sie saß mit dekorativem Nasengips auf der Tribüne) und der weitere Ausfall von Caro Kordt ("ich hoffe, dass ich beim Heimspiel gegen Allensbach am 28. November wieder dabei bin") eine Trotzreaktion hervor rufen. Für einen Hoffnungsschimmer sorgt eine zeitweise Neuverpflichtung, die allerdings ein schweres Amt übernimmt. Sandra Ewert vom TV Kempen soll Laura Magelinskas während deren WM-Teilnahme vertreten. Magelinskas spielt für Österreich in China. Sandra Ewert soll den Rückraum verstärken und hat sich im Training bisher gut in das Team eingefügt.