Handball: TVB mit tollem Angriffsspiel
Zweitligist TV Beyeröhde gewinnt mit großer Spielfreude 41:37 gegen Mainzlar. Es bleibt noch viel Arbeit im Defensivbereich.
Wuppertal. 78 Treffer zum Zweitliga-Auftakt: Ein wahres Torgewitter prasselte auf die Handball-Fans in der Buschenburg herab, weil beide Mannschaften offensichtlich der Ansicht waren, dass zu akribische Deckungsarbeit der Attraktivität des Spiels abträglich sei.
Wenn mit 41 Toren der Hauptanteil beim TV Beyeröhde lag, dann war das nicht nur Produkt vieler sehenswerter Spielzüge, die Anna Brandt, die junge Lisa Nettersheim, Anna Disselhoff und die glänzend aufgelegte Kreisläuferin Steffi Bergmann gekonnt abschlossen.
Ebenso wichtig war auch der Einsatzwille der Gastgeberinnen, die vom Anpfiff an (nach 25 Sekunden hatte Anna Disselhoff schon für das 1:0 gesorgt) Heimstärke unter Beweis stellten und sich in kritischen Situationen darauf verlassen konnten, dass von den Routiniers Ilka Held, die die Folgen ihrer Hand-OP noch nicht überwunden hat, Brandt und Disselhoff die richtigen Impulse ausgingen.
Und in einer kritischen Phase, als der TV Mainzlar mit 14:13 in Führung gegangen waren, da tat Trainer Peter Brixner gut daran, für die glücklose Vanessa Beier Neuzugang Linda Martin ins Tor zu beordern. Die frühere Berlinerin führte sich mit einem glänzend parierten Siebenmeter ein und zeigte sofort Präsenz zwischen den Pfosten, reagierte mehrfach prächtig und gab ihren Vorderleuten die Sicherheit zu vielversprechenden Aktionen.
Die wurden ab der 35. Minute maßgeblich von der 17 Jahre alten Mandy Münch mitgestaltet. Der gewitzte Teenager bewies Spielintelligenz und Torriecher, zeigte keinerlei Lampenfieber und integrierte sich reibungslos ins rasante Angriffsspiel.
"Wir haben praktisch keine technischen Fehler gemacht und großartige Angriffe vorgetragen", freute sich Beyeröhdes Trainer Peter Brixner, während sein Gegenüber Jürgen Gerlach mit geradezu Furcht erregenden Wutanfällen sicher nicht zur Verbesserung der Leistungen seiner Schützlinge beitrug. Mit der wurfgewaltigen Anita Koljanin und der 13-fachen Torschützin Adeline Bournez stellte auch Mainzlar überdurchschnittliche Spielerinnen, die der verbesserungsfähigen Beyeröhder Deckung etliche unlösbare Rätsel aufgaben.
"Daran werden wir arbeiten", versprach Peter Brixner. Jürgen Gerlach - nach dem Spiel ein durchaus angenehmer Gesprächspartner - sprach von einem verdienten Beyeröhder Sieg und hatte zu viele Schwachstellen ausgemacht "Den Beyeröhderinnen merkt man die Erstliga-Erfahrung an", so Gerlach, der fast resignierend bemerkte: "Von dem was besprochen worden ist, wurde bei uns nichts umgesetzt."
Strahlende Gesichter dagegen beim TVB, wo es vor der Zweitliga-Premiere Ehrungen für Domi Karger (500. Spiel) Team-Managerin Steffi Osenberg (30 Jahre TV Beyeröhde) und Sponsor Bernd Bigge für sein zehnjähriges Engagement gegeben hatte.
