Handball Vor dem Abstiegskampf wird beim TVB getestet
Wuppertal · Auch im harten Lockdown spielen die Handballerinnen des Zweitligisten TVB Wuppertal um Punkte. Am Samstag (18.45 Uhr) geht es zuhause gegen die HSG Freiburg. „Für mich persönlich fühlt sich das alles nicht gut an.
Die ganze Gesellschaft wird zum Stillstand gezwungen, und wir werden als Profiverein - der wir sicherlich nicht sind - Handball spielen. Das ist nicht das richtige Signal“, sagt TVB-Chef Norbert Koch.
Die rund 20 ehrenamtlichen Helfer würden beim Auf- und Abbau in eine Situation gebracht, die man aktuell nicht haben möchte. Ganz abgesehen von den fehlenden Zuschauereinnahmen und den Ausfällen im Catering. „So wie es aussieht, werden wir am Ende mindestens acht der 13 Heimspiele ohne Zuschauer bestreiten. Das macht sich schon bemerkbar“, so Koch und spricht von einer beträchtlichen Summe, die fehle. Zudem müssen sich die Vereine ab sofort vor den Spielen testen lassen. „Das sind für uns bis zum Saisonende noch einmal rund 3000 Euro Mehrkosten. Die Kosten für den ersten Spieltag von gut 220 Euro hat uns freundlicherweise ein Partner abgenommen. Hier hoffen wir auf weitere Unterstützer“, so Koch.
Weil die Tests durch eine medizinische Fachkraft vorgenommen werden müssen, werden die Handballerinnen von Michael T. Coll Barroso unterstützt. Den Kontakt zu dem Kardiologen mit Praxis in Mettmann, der zudem Leistungssportler in Sachen Ernährung und Regeneration berät, wurde durch Jörg Wolff, Vorsitzender des Vereins Sportstadt Wuppertal, einem Netzwerk zur Förderung des Leistungssportes in der Stadt, hergestellt.
„Um der Mannschaft nach der Pause die Sicherheit zu geben, haben wir am Montag mit den Tests angefangen“, sagt Koch. „Das gibt ein sicheres Gefühl“, sagt Kapitänin Michelle Stefes, die es bei allen Vorbehalten als Privileg ansieht, spielen zu dürfen. Die Handballgirls könnten gut damit leben, dass Trainer Dominik Schlechter wegen der Tests den Trainingsplan umstellen musste. „Weil die Tests vor dem Spiel nicht älter als 24 Stunden sein dürfen, trainieren wir jetzt freitagabends“, berichtet Stefes. Ob das optimal sei oder nicht, sei in dieser Situation halt nicht wichtig.
Ein Sieg gegen den Tabellenvorletzten Freiburg wäre im Kampf um den Klassenerhalt enorm wichtig. Angesprochen auf die Anlaufschwierigkeiten in den letzten beiden Heimspielen, hofft Stefes auf Besserung: „Wir müssen es schaffen uns schon in der Aufwärmphase in Wettkampfatmosphäre zu bringen.“ Rückraumspielerin Jule Kürten, die am Fuß operiert wurde, wird im Abstiegskampf fehlen. „Das motiviert uns alle, um auch für sie zu kämpfen“, sagt Stefes und hofft auf einen guten Jahresstart. Das Spiel wird im Deutschland TV per Livestream übertragen.