Fußball Dohn: „Wir müssen wacher sein“
U19-Torhüter Glenn Dohn bewahrte den WSV gegen Dortmund vor einer zweistelligen Pleite.
Glenn Dohn, der Torwart der U19 Fußball-Junioren des Wuppertaler SV, war am vergangenen Sonntag nicht zu beneiden. Gleich neunmal musste er beim Bundesligaauftakt mit seinen A-Junioren gegen Borussia Dortmund im Stadion am Zoo hinter sich greifen. Mit einigen guten Paraden verhinderte der 18-jährige Keeper aber eine zweistellige Niederlage seines WSV.
Seine fußballerische Laufbahn begann für den in Duisburg geborenen Torhüter beim 1. FC Wülfrath. Dort trainierte er unter seinem Vater Jörg, der bei den Niederbergischen Torwarttrainer war. 2014 wechselte er zum Wuppertaler SV und durchlief von der U14 an alle Jugend-Mannschaften im Verein. In diesem Sommer bestand Dohn am Berufskolleg die Abiturprüfungen und will sich in dieser Saison komplett auf die Fußball-Bundesliga bei den A-Junioren konzentrieren. Neben dem Ball liebt der junge Torwart alle Arten des Wassersportes. Beruflich will der Wülfrather später gern als Psychologe in die Fußstapfen seines Vaters treten.
Die Premiere in der Junioren-Bundesliga wird Glenn Dohn so schnell nicht vergessen. 720 Zuschauer verfolgten das Spiel und viele dürfte auch die Neugier angelockt haben. Schließlich waren im Vorfeld der Partie wahre Wunderdinge über den 14-jährigen Youssoufa Moukoko von Borussia Dortmund berichtet worden. Der wurde seinem Ruf als Torjäger gerecht und schenkte dem WSV gleich sechs Treffer ein. Es wären noch einige mehr geworden, wenn nicht Glenn Dohn auf dem Posten gewesen wäre.
Doch wie hat es sich angefühlt, gegen den amtierenden Deutschen Meister zu spielen? „Wir hatten uns für das Spiel richtig viel vorgenommen. Die Atmosphäre im Stadion war toll. Selbst beim Aufwärmen waren schon so viele Leute auf der Tribüne und haben uns lautstark unterstützt“, sagt Glenn Dohn. Der ernüchternden Niederlage folgte dann eine Trainingswoche, in der es galt, neue Zuversicht zu tanken. „Nach dem Auslaufen am Montag hat uns Trainer Pascal Bieler gesagt, dass wir die Partie möglichst schnell abhaken und an unsere Stärken glauben sollen. Wir sind davon überzeugt, dass wir besser spielen können. Am Sonntag in Düsseldorf können wir das zeigen“, sagt der Nachwuchskeeper.
Eine alte Fußballerweisheit besagt, dass Fußballer am meisten aus ihren Fehlern lernen. Doch kann man aus einer so deutlichen Niederlage überhaupt positive Schlüsse ziehen? Glenn Dohn schließt sich bei der Kritik an der Leistung des WSV nicht aus. „Wir müssen in Zukunft wacher sein, ruhiger und überlegter zu Werke gehen. Letzte Woche haben wir zu viele Fehler gemacht. Den ersten Gegentreffer hätte ich verhindern müssen.“ Gemeint ist die Szene in der ersten Spielminute, als Giovanni Reyna allein auf den WSV-Torhüter zulief und der nicht konsequent genug den Winkel verkürzte. Wenig später erzielte Moukoko seinen ersten Treffer und auch bei den folgenden ließ ihm die WSV-Abwehr zu viele Platz.
„Wir möchten die Niederlage gegen den deutschen Meister Borussia Dortmund schnell vergessen machen“, sagt WSV-U19-Trainer Pascal Bieler vor dem Auswärtsspiel am Sonntag bei Fortuna Düsseldorf (11 Uhr, Flinger Broich). In der Trainingswoche stand nach der Analyse der Partie gegen den BVB die Vorbereitung auf das Spiel in der Landeshauptstadt im Vordergrund. Die Fortuna ließ am ersten Spieltag mit einem ungefährdeten 4:0-Erfolg beim VfL Bochum aufhorchen. Mit einem Tor nach einer Standardsituation gingen sie in Führung und ein Konter nach der Halbzeitpause brachte die Düsseldorfer auf die Siegerstraße. „Wir wollen eine Reaktion zeigen und in der Tabelle nicht zu sehr ins Hintertreffen geraten“, sagt Bieler, der am Sonntag von einer Leistungssteigerung seiner Mannschaft überzeugt ist.