OB empfängt die Europameister vom ASV
Die WM vor der Tür. Das Trainertrio thematisierte im Rathaus die Kosten ihres Sports.
Wuppertal. Sechsmal Gold, einmal Silber und einmal Bronze für Deutschland ; das war die überragende Bilanz der ASV-Tanzsportabteilung bei den Europameisterschaften im Ballett und im Jazz und Modern Dance in Prag.
Ein Empfang bei Wuppertals Oberbürgermeister Andreas Mucke war am späten Dienstagnachmittag die verdiente Ehrung dafür, dass die jungen Damen von „Arabesque“, die Jugendformation „Pirouette“ und die Kinder-Formation „Chocolat“ zusammen mit dem Trainerinnen-Trio, Bettina Klaus-Brebeck sowie ihren Töchtern Kyra-Anna und Louisa Sophie den Namen Wuppertals mit großartigen Leistungen positiv in die Welt hinaus tragen.
Bettina Klaus-Brebeck, Leiterin der ASV-Tanzsportabteilung
Allerdings weitgehend auf eigene Kosten. Und das wurde beim Empfang, der mehr zu einer Gesprächsrunde des OB mit den Tänzerinnen wurde, recht deutlich.
Viermal Gold für „Arabesque“ in verschiedenen Kategorien, zwei weitere EM-Titel für die Schwestern Kyra und Louisa und für das gemischte Duo Louisa und den Mexikaner Cesar Salas, Silber für „Chocolat“ und Bronze für „Pirouette“, bedeuten gleichzeitig die Qualifikation für die Weltmeisterschaft im Dezember in Warschau. Aber, ob alle in der polnischen Hauptstadt um weltmeisterliches Edelmetall kämpfen werden, steht in den Sternen.
Der Grund: „Wir haben die EM-Fahrt inklusive der Hotel- und der hohen Startkosten praktisch aus der eigenen Tasche bezahlt. Da sind manche Eltern und auch unsere Schülerinnen und Studentinnen mit einer weiteren Auslandsreise finanziell überfordert“, erklärte Bettina Klaus-Brebeck und meinte spaßeshalber: „Mit dem Gehalt eines durchschnittlichen Bundesliga-Kickers könnten wir unseren gesamten Jahres-Etat bestreiten.“
Bedauern auch bei Volkmar Schwarz, dem Geschäftsführer des Stadtsportbundes, dass Geld im Spitzenfußball kaum eine Rolle spielt, während in weniger bekannten Sportarten zwar gleichfalls große Leistungen geboten würden, die aber mit finanziellen Problemen zu kämpfen hätten. „Ohne entsprechende Sponsoren werden einige von uns bei der WM zu Hause bleiben müssen“, hörte der Oberbürgermeister, der — angetan mit seiner goldglänzenden Amtskette — interessiert den Ausführungen der erfolgreichen Damen lauschte.
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