Paralympics: : Wollmert will wiedereine Medaille
Mit acht Paralympics-Medaillen gehört der Wuppertaler zu den erfolgreichsten deutschen Behinderten-Sportlern. Nun hofft er auch in Peking auf den Sprung aufs Treppchen.
Wuppertal/Peking. Das olympische Dorf in Peking hat Jochen Wollmert mit der deutschen Mannschaft am vergangenen Samstag bezogen. "Es ist das beste, das ich bisher gesehen habe", übermittelte er nach Wuppertal. Und Wollmert hat schon viele gesehen. Für den durch eine Versteifung der Handgelenke gehandicapten Tischtennisspieler sind es bereits seine fünften Paralympics.
Mit acht Medaillen gehört er zu den erfolgreichsten deutschen Behindertensportlern, und doch freut er sich auf Peking wie einst auf seine ersten Spiele in Barcelona: "Die Teilnahme an Paralympics ist das Größte, was man in unserem Sport erreichen kann, und auch beim fünften Mal ist es immer wieder etwas ganz Neues."
Während der Olympischen Spiele hat er am Fernseher bereits mitgefiebert und die Atmosphäre in den monumentalen Sportstätten bewundert. "Das Vogelnest ist schon etwas Einmaliges", beschreibt er seine Eindrücke vom Leichtathletik-Stadion, das er inzwischen auch live gesehen hat.
Wollmert freut sich auf die Eröffnungsfeier am kommenden Samstagabend. "Ich bin mir sicher, dass die Chinesen auch bei den Paralympics alles besonders gut machen wollen." Deshalb ist es für Wollmert auch keine Frage, bei dem Spektakel live dabei zu sein, obwohl er wenige Stunden später schon an der Tischtennisplatte stehen muss.
Sein erstes Spiel ist für Sonntag, 10Uhr, angesetzt, in Deutschland ist es dann gerade 4Uhr. Dabei ist volle Konzentration für den derzeitigen Weltranglisten-Ersten in der Schadensklasse 7 angesagt, denn nur die Ersten der vier Vierer-Gruppen erreichen das Halbfinale.
"Da kann man schnell auch Pech haben." Besonders vor den zwei Chinesen, die in der Weltrangliste hinter ihm liegen, hat er Respekt, zumal die meisten Zuschauer in der 8000 Fans fassenden Halle hinter ihren Landsleuten stehen werden. "Platten und Bodenbelag liegen mir zum Glück", sagt Wollmert.
Er möchte natürlich wieder eine Medaille. "Die Farbe ist mir dabei nicht ganz so wichtig", sagt er. Mit Daniel Arnold und Rainer Schmidt geht Wollmert in der Mannschaft als Titelverteidiger an den Start. Eine Medaille zu holen, dürfte noch schwerer werden als im Einzel, denn die Schadenklasse wurde neu geordnet. Auch Spieler mit geringerem Handicap sind nun zugelassen.
Den Wuppertaler ficht das nicht an. Bereits seit einem Jahr bereitet er sich intensiv auf Peking vor, war von seinem Arbeitgeber, der Barmer, zuletzt freigestellt und trainierte fünf bis sechsmal pro Woche - ein Pensum von 20 Stunden.
Ab Sonntag heißt es in seiner Heimatstadt Daumen drücken, besonders bei seiner Kollegen des TTC Wuppertal, für die er als Kapitän in der Verbandsliga spielt.