Rollhockey: RSC will wieder angreifen
Mit drei Neuzugängen strebt der Cronenberger Traditionsverein den Meistertitel an.
Wuppertal. Die Schatten der für RSC-Verhältnisse enttäuschenden Saison 2008/09 sind weg, das Stimmungsbarometer beim zehnfachen deutschen Meister steht auf Optimismus. Unmissverständlich erklären Präsident Peter Stroucken und Trainer Sven Steup: "Wir wollen deutscher Meister werden."
Stroucken ruft gleichzeitig die "Aufwärmphase" für eine Saison auf, bei der es für den RSC Cronenberg nicht nur um Meisterschaft und Pokal, sondern auch um ein gutes Abschneiden in der Champions League geht, in der sich die "Löwen" wieder mit den besten europäischen Teams messen werden.
Der neue, alte Trainer Sven Steup nennt als wichtigste Gründe für die ebenso anspruchsvolle wie selbstbewusste Zielsetzung den mit Heimkehrer Mark Wochnik, Nationalstürmer Jens Behrendt und dem Ex-Remscheider Nationaltorwart Sebastian Wilk verstärkten Kader.
"Hinzu kommt", sagt Steup, "dass sich alle Spieler unseres Kaders seit vier Wochen mit großem Fleiß und Ehrgeiz präsentieren. Das garantiert einen leistungsfördernden Konkurrenzkampf. Jeder muss sich beweisen. Außerdem haben wir mit Mark Berenbeck und Basti Wilk das stärkste Torhüter-Duo der Bundesliga."
Wegen der bei einigen Spielern nach der Pause festgestellten schwachen Fitnesswerte im Ausdauer-, Kraft- und Schnelligkeitsbereich zog Steup die Konsequenzen: "Deshalb haben wir zwei Wochen früher als vorgesehen mit dem Training begonnen."
Insgesamt erwarten sowohl Stroucken und Steup als auch die Spieler des RSC Cronenberg einen Vierkampf um den Titel, weil sich Meister Iserlohn mit den Neuzugängen Glowka und Karschau von Herringen, ERSG Walsum mit Carsten Tripp und Torjäger Alexander Rupsch sowie Germania Herringen mit starken Nachwuchstalenten ebenfalls verstärkt haben.
In der Champions League hoffen die Cronenberger auf zugkräftige Gegner (siehe Kasten rechts). Am liebsten Barcelona oder St. Omer, keinesfalls aber wieder den Azoren-Club Candelaria, wo die vorjährige Anreise Merkmale eines Abenteuerurlaubs trug. Der mit zwölf Spielern relativ große RSC-Kader, zu dem Ende September auch wieder der Kolumbianer Diego Ochoa stoßen wird, soll helfen, die Belastungen der drei Wettbewerbe aufzufangen.
Jens Behrendt, der fünf Jahre für den französischen Meister St.Omer stürmte und jetzt den Weg zurück in die Bundesliga fand, meint: "Drei Wettbewerbe kosten viel Kraft und können vermehrt zu Verletzungen führen. Da ist ein großer Kader die richtige Absicherung."
Mit Beginn der neuen Saison treten im nationalen wie internationalen Rollhockey neue Regeln in Kraft. Stroucken bestätigt: "Das neue Regelwerk umfasst 76 Seiten mit Änderungen. Die sind aber, so denke ich, attraktiv für das Publikum, weil sie zu mehr Toren führen sollen."
Zum Beispiel soll die belächelte, weil bisher wirkungslose "blaue Karte", für den betroffenen Spieler eine Zwei-Minuten-Strafe zur Folge haben. Erst nach einem Gegentor darf wieder aufgefüllt werden, also eine echte Bestrafung.
"Unsere Schiedsrichter sind entsprechend ausgebildet", sagt Stroucken. Auf die Frage, ob er die neuen Regeln schon verinnerlicht habe, meinte Mark Wochnik: "Nicht hundertprozentig, aber im Spiel geht das schnell."