Schwimmen/Daniela Samulski: Mit Siegeswillen zum Gold

Bei den deutschen Meisterschaften in Berlin stand Daniela Samulski am Donnerstag ganz oben auf dem Treppchen.

<strong>Wuppertal. Drei Starts, drei Treffer. So lautet die Bilanz der SG Bayer Wuppertal/Uerdingen/Dormagen am zweiten Wettkampftag der 119. deutschen Schwimm-Meisterschaften in Berlin. Die Bayer-Athleten holten hierbei Medaillen in allen Farben. Den Medaillenreigen eröffnete über 200 m Rücken Steffen Driesen. Der in Wuppertal unter Henning Lambertz trainierende Uerdinger gewann hinter Jens Thiele (Hamburg) in 2:00,67 Minuten die Silbermedaille. Dieser Erfolg ist umso höher zu bewerten, da Driesen erst am Montag aus Australien, wo er nach der WM in Melbourne noch eine Woche Urlaub gemacht hatte, in Berlin eintraf. "Mit Platz zwei, aber noch mehr mit seiner Zeit kann er zufrieden sein. Die einwöchige Trainingspause hat man ihm nicht angemerkt", lobte Bayer-Trainer Lambertz den 25-jährigen, der seine Stärken ohnehin eher auf den Strecken über 50 m und 100 m Rücken hat, die am Samstag und Sonntag ausgetragen werden. Schon das nächste Finale brachte dann aber Gold für die SG Bayer. Über 100 m Schmetterling ließ Daniela Samulski nichts anbrennen und holte sich in ausgezeichneten 59,79 Sekunden den Titel vor Annika Mehlhorn (Baunatal). "Vor dem Rennen war ich mir gar nicht so sicher, ob das klappen würde. Nach dem Vorlauf heute morgen fühlte ich mich noch total schlapp. Toll, dass es trotzdem zum Sieg gereicht hat", sagte Daniela Samulski. "Trotz ihrer Müdigkeit hat sich Daniela besonders auf der zweiten Bahn durchgebissen und ist sehr druckvoll geschwommen. Man merkte ihr den Siegeswillen deutlich an", meinte Lambertz. Das Sorgenkind der SG Bayer bleibt Sarah Poewe. Trotz des Gewinns der Bronzemedaille in 1:09,60 Minuten konnten Trainer und Aktive mit dieser Leistung nicht zufrieden sein. Dabei war sich Poewe nach dem Vorlauf, in dem sie locker in 1:10,67 Minuten als Viertschnellste ins Finale einzog, noch sicher, dass sie am Nachmittag ganz vorne landen würde. Umso größer war die Enttäuschung über den dritten Platz. "Sarah hat sich fünf Monate in Südafrika ausschließlich auf diese Meisterschaft vorbereitet, da muss man mehr erwarten. Auffällig waren vor allem ihre renntaktischen Fehler. Ein Umdenken in der Trainigsarbeit halte ich für dringend erforderlich", sagte Lambertz. Hierauf hat er allerdings wenig Einfluss, da Poewe fast ausschließlich in den USA oder Südafrika trainiert.

Meisterschaftsprogramm

Daniela Samulski 100 m Rücken (Vorläufe heute ab 9 Uhr, Finale ab 16.30 Uhr), 100 m Freistil (Vorlauf und Finale am Samstag), 50 m Schmetterling (Vorlauf und Finale am Samstag), 200 m Freistil (Vorlauf und Finale am Sonntag), 50 m Rücken (Vorlauf und Finale am Sonntag)

Sarah Poewe 50 m Brust (Vorlauf und Finale am Samstag), 200 m Brust (Vorlauf und Finale am Sonntag)

Steffen Driesen 100 m Rücken (Vorlauf und Finale am Samstag), 50m Rücken (Vorlauf und Finale am Sonntag)