Schwimmen: Poewe hat eine Rechnung offen
Bei den Meisterschaften auf der Kurzbahn hat die Athletin der SG Bayer ein Heimspiel.
Wuppertal. Die Karawane der deutschen Schwimmelite hat mittlerweile Kurs auf Wuppertal genommen. Die meisten der 682 Schwimmerinnen und Schwimmer aus 176 Vereinen, die an den morgen in der Schwimmoper beginnenden Deutschen Kurzbahn-Meisterschaften teilnehmen, haben mit ihren Betreuern bereits in der Stadt Quartier bezogen und fiebern dem ersten Startsignal entgegen. 36 Einzel- und vier Staffelwettbewerbe stehen auf dem Programm dieser Meisterschaften auf der 25-Meterbahn.
In der Schwimmoper geht es dabei aber nicht nur um die nationalen Titel und Medaillen. Gleichzeitig kämpfen die Athleten auch um die begehrten Tickets für die Kurzbahn-Europameisterschaften vom 25. bis 28.November in Eindhoven und die Kurzbahn-Weltmeisterschaften vom 15. bis 19. Dezember in Dubai. Wuppertal kann sich daher auf hochkarätige Rennen freuen.
Im Mittelpunkt werden dabei bei den Frauen wie auch Männern die Entscheidungen über 100m Freistil stehen. Bei den Frauen muss sich am Freitag die Doppel-Olympiasiegerin von Peking 2008, Britta Steffen (Berlin), den Angriffen der Staffel-Europameisterinnen von Budapest 2010 über 4x100-m-Freistil, Daniela Schreiber (Halle), Silke Lippok (Pforzheim) und Lisa Vitting (Essen), sowie der viermaligen Staffel-Vize-Europameisterin auf der Kurzbahn, Dorothea Brandt (Berlin), erwehren.
Bei den Männern trifft der Doppel-Weltmeister von Rom 2009 über 200m und 400m Freistil, Paul Biedermann (Halle), über 100m Freistil auf Deutschlands schnellstes Brüderpaar, Steffen und Markus Deibler (Hamburg). Ein wichtiges Wörtchen bei der Medaillenvergabe will von der ausrichtenden SGBayer Wuppertal/Uerdingen/Dormagen der Remscheider Christoph Fildebrandt, der in Dormagen trainiert, mitreden.
Der 21-Jährige ist mit der drittschnellsten Meldezeit von 47,66Sekunden noch vor Biedermann (48,39sec.) gemeldet. Beide starten im fünften Vorlauf dieses Wettbewerbes direkt nebeneinander. Aus Wuppertaler Sicht wird das am Freitag stattfindende Rennen über 100m Brust der Frauen mit Spannung erwartet, denn hier kommt es zum Duell zwischen der Titelverteidigerin Caroline Ruhnau (Essen) und der Lokalmatadorin und Meisterin auf der Langbahn Sarah Poewe vom SVBayer.
Poewe hat mit der Essenerin und deren Trainer Henning Lambertz noch eine zusätzliche Rechnung offen. Bei den diesjährigen Europameisterschaften in Budapest wurde Poewe, obwohl eigentlich als Schnellste des Einzelrennens über 100m Brust für die Staffel gesetzt, von Lambertz, der in Budapest im DSV-Trainerstab für die Staffeln verantwortlich war, nicht für das Finale über 4x100-m-Lagen berücksichtigt, sondern durch Ruhnau ersetzt. Für reichlich Zündstoff ist also gesorgt, und es wird an den vier Wettkampftagen in der Schwimmoper hoch hergehen.