Schwimmen: Wuppertal ist nicht mehr Bundesstützpunkt
Der DSV gibt in NRW Essen den Vorzug.
Wuppertal. Als einzige Stadt war Wuppertal seit 1974 ununterbrochen Bundesstützpunkt im Schwimmen, hat mit Leistungszentrum und künftig der Schwimmoper zwei Top-Sportstätten. Doch ab Januar verliert die einstige Schwimmhochburg diesen Status. Am Dienstag gab der Deutsche Schwimmverband die Liste der auf sechs reduzierten Bundesstützpunkte für den Olympia-Zyklus bis 2012 bekannt. In NRW erhielt Essen den Zuschlag, wo mit Henning Lambertz der ehemalige Cheftrainer des SV Bayer Wuppertal arbeitet.
Mit einer Bewertung hielten sich die Wuppertaler Verantwortlichen noch zurück. "Damit gehen wir ganz entspannt um", sagte der Koordinator für den Wuppertaler Schwimmsport, Ralf Beckmann, am Dienstag.
Dass sich der DSV auf Essen festgelegt habe, sei für ihn keine Überraschung. "Dort besteht bereits der Olympiastützpunkt Rhein-Ruhr mit angrenzendem Vollinternat. Die Wahl ist nachvollziehbar", sagte Beckmann. Im übrigen würden noch bis Weihnachten Gespräche mit dem DSV darüber geführt, wie Wuppertal weiter in die Stützpunktaufgaben eingebunden werde. "Der Titel ist für uns nicht entscheidend, es wird sich nicht viel ändern", sagte Beckmann. Bis Januar will der DSV weitere Schwerpunkt-Stützpunkte benennen. Da möchte Wuppertal unbedingt dabei sein.
So lange will auch Simone Osygus, Chefin der Schwimmabteilung des SV Bayer Wuppertal, mit einer Beurteilung warten. "Natürlich wären wir gerne Bundesstützpunkt geblieben, und haben viel Herzblut in die Bewerbung investiert, aber für uns geht die Welt nicht unter", sagte sie. "Wir haben unsere Ziele und wussten, dass es einen Umbruch geben würde. Aber ich sehe nicht, dass Wuppertal nun keine Schwimmstadt mehr ist."
Inwieweit es weiter einen finanziellen Zuschuss für den Trainer am bisherigen Bundesstützpunkt Wuppertal geben werde, müsse man noch abwarten. Essen beglückwünschte sie: "Dass mit Henning war bestimmt kein ungeschickter Schachzug, ein guter Trainer hatte dort noch gefehlt. tb/gh