Sonnborn feiert Premierensieg

Hallenfußball: Der A-Kreisligist gewinnt erstmals auf den Südhöhen. Gastgeber Sudberg wird Zweiter.

Foto: Andreas Fischer

In der 28-jährigen Geschichte des Südhöhenturniers um den Hans-Löhdorf Gedächtnispokal gab es am Samstagabend eine Premiere. Zum ersten Mal konnte sich in der Alfred-Henckels-Halle der SC Sonnborn als Sieger in die Annalen des traditionsreichen Fußball-Hallenturniers des SSV Sudberg eintragen. Mindestens genauso überraschend wie der Triumph des A-Kreisligisten war der Finaleinzug des klassentieferen Gastgebers. Und auch im Endspiel ließen sich die Sudberger erst nach Neunmeterschießen bezwingen.

Nach regulärer Spielzeit hatte es 4:4 gestanden. Als Sudberg drei Neunmeter nicht verwandeln konnte, reichten den Sonnbornern drei Treffer zum Pokalgewinn. Es war von der Torfolge her gesehen ein spannender Verlauf. Viermal ging die Mannschaft von Trainer Patrick Stroms in Führung, und viermal glich der Gastgeber aus. Das 4:4 fiel erst sieben Sekunden vor dem Abpfiff.

Auffällig bei Sudberg: In fast allen Begegnungen lagen sie im Rückstand und erreichten dennoch das Finale. Sonnborns Torwart Robin Schworm — mit dem Beyenburger Keeper Marvin Hinze der beste Spieler des Turniers — wurde dann zum Turnierhelden. Kompliment aber auch an den SSV Sudberg, der es als einziger Kreisliga-B-Vertreter des Turniers sogar bis ins Endspiel schaffte.

Platz drei ging nach Neunmeterschießen an Rekordsieger TSV Ronsdorf, der den TSV Beyenburg mit 4:2 bezwang. Das Team vom Stausee hatte wiederum im Viertelfinale überraschend, aber verdient den große Turnierfavoriten Cronenberger SC mit 3:2 ausgeschaltet. Die Cronenberger setzten am zweiten Tag aus dem Oberligakader nur Kabiru Mohammed ein und verfügten nur über drei Auswechselspieler. Die eingesetzten A-Jugend- und Reserve-Akteure zeigten sich teilweise talentiert, mussten aber noch die Routine der Beyenburger Oliver Knop und Luciano Velardi anerkennen. Sie scheiterten zudem an den tollen Reflexen von Torwart Hinze.

Dass vom SSV Sudberg hervorragend organisierte Turnier wurde vom Publikum erneut gut angenommen. Dieses sah kampfbetonte und spannende Partien, gegenüber früheren Jahren (1993 gewann sogar der mal der Wuppertaler SV) hat die fußballerische Qualität aber deutlich abgenommen. Wenn drei Bezirksligisten, sechs Kreisliga-A-, ein Kreisliga-B-Vertreter und zwei Oberligisten ohne eine Vielzahl von Stammspielern antreten, dann haben technische Feinheiten Seltenheitswert. Das Desinteresse der Vereine, ihr stärkstes Aufgebot zu senden, kann nicht nur am harten Boden liegen. Cronenbergs zweiter Vorsitzender Bert Holthausen: „Als ich Trainer war, hat beim Uni-Hallen-Turnier nur der gespielt, der auch beim Südhöhen-Turnier anwesend war. Immerhin: Zusagen für das 30. Jubiläumsturnier in der Henckels-Halle gab es bereits.