Special Olympics: Heimspiel für Thanee Tewes
Eine Sportlerin kehrt zurück in ihre Geburtsstadt — wo sie bei den Deutschen Meisterschaften startet.
Wuppertal. Die Wettbewerbe der Special Olympics sind in diesem Jahr wie ein großes Familientreffen für Schwimmerin Thanee Tewes. Die 23-Jährige ist nämlich gebürtige Cronenbergerin und am Dienstag begannen für sie die Rennen im „Heinz-Hoffmann-Bad“ auf Küllenhahn. Bei Thanees Einsätzen über 50 und 25 Meter Freistil sahen ihr nicht nur Mama Petra Tewes und ihre beiden jüngeren Schwestern Aleyna (6) und Sophie (4) zu.
Auch ihre ältere Schwester Racine Tewes war mit ihrem vier Monate alten Töchterchen ins SSLZ gekommen. Weit war die Anreise für die beiden nicht, schließlich wohnt die Schauspielerin noch immer in Cronenberg. „Ein lustiger Zufall, dass die Schwimmwettbewerbe ausgerechnet hier auf Küllenhahn stattfinden“, sagt die Ehefrau von Leo-Theaterchef Thorsten Hamer.
Im oberbayrischen Inzell hingegen ist Thanee mit ihrer Familie seit zwei Jahren heimisch. Ihre Förderschule in Ruhpolding würde besonders viel Sport im Angebot haben, erzählt Mutter Petra Tewes. „Da macht jeder etwas: Eislaufen, Schwimmen, alles ist dabei“, so die 50-Jährige, die stolz ist auf die sportlichen Erfolge ihrer Tochter: Im Sommer 2013 erschwamm Thanee zwei Goldmedaillen. Bei den Winterspielen 2014 holte die Schülerin im Schneeschuhlauf zweimal Gold.
Ob es diesmal wieder für einen Sieg reicht? „Ich bin ganz zufrieden mit mir“, sagt Thanee nach den Vorläufen bescheiden. Am Mittwoch startet sie mit der Frauenstaffel ihrer Schule über 4x50 Meter Freistil. Das Finale über 50 Meter Freistil steht auch an.
Eine Lehrerin der St. Valentinsschule in Ruhpolding betreut Thanee und ihre Teamkameraden während der Wettbewerbe. Im Sommer beendet Thanee dann die Schule.
Vor Kurzem hat sie ein Praktikum in der Altenpflege absolviert, wird übernommen und zur Altenpflegerin ausgebildet. „Damit ist sie auf dem ersten Arbeitsmarkt untergekommen“, betont die Mutter. Denn Thanee hat es geschafft, sich von ihrer geistigen Behinderung nicht behindern zu lassen.