Wuppertaler Amateurfußball Spielabbruch in Wuppertal löst Untersuchung aus

Wuppertal · Neue Regel hatte am Sonntag beim Spitzenspiel der Kreisliga B zwischen Cronenberger SC II und TuS Grün-Weiß erstmals Anwendung gefunden. Nun entscheidet die Spruchkammer.

 Gregor Hoffmann, Rolf Kramer, Simon Van Balen (v.l.) vom Kreisschiedsrichterausschuss. Der hatte die neue „X“-Regel, die Unpartaiische bei Rudelbildung anwenden können, um die Situation mit den Kapitänen zu klären, vor Saisonbeginn allen Vereinen zur Kenntnis gegeben.

Gregor Hoffmann, Rolf Kramer, Simon Van Balen (v.l.) vom Kreisschiedsrichterausschuss. Der hatte die neue „X“-Regel, die Unpartaiische bei Rudelbildung anwenden können, um die Situation mit den Kapitänen zu klären, vor Saisonbeginn allen Vereinen zur Kenntnis gegeben.

Foto: Otto Krschak

Es könnte nichts weniger als ein Präzedenzfall im Wuppertaler Amateurfußball werden: Wie berichtet, hatte der Schiedsrichter am Sonntag das Spitzenspiel der Kreisliga B, Gruppe 1, zwischen der Zweitvertretung des Cronenberger SC und dem TuS Grün-Weiß kurz vor Schluss abgebrochen, nachdem sich nach einer Rudelbildung nicht alle Spieler auf sein Zeichen (vor dem Körper überkreuzte Arme) zügig in ihre jeweiligen Strafräume zurückgezogen hatten. Über die Wertung der Partie oder eine eventuelle Neuansetzung muss jetzt die Spruchkammer entscheiden – und deren Urteil könnte für die Zukunft richtungweisenden Charakter haben. „Für uns ist das ja alles Neuland“, sagt Staffelleiter Roman Benkert. Er hat den Fall an die Spruchkammer weiterdelegiert. Aus dem Inhalt des Sonderberichts des Schiedsrichters will er nicht zitieren, von einer Bedrohung sei darin aber nicht die Rede“, bestätigt Benkert Augenzeugenberichte, die von einer bis dahin auch fairen Partie sprechen, in der der CSC durch zwei Tore von Satoshi Ueno führte. Losgelöst vom Geschehen in Cronenberg hat der Vorsitzende des Kreisschiedsrichterausschusses, Gregor Hoffmann, die neue Regel mit dem Schutz der Unparteiischen begründet und gesagt: „Für mich ist wichtig, dass es dem Schiedsrichter gut geht.“ Hoffmann weist, genau wie Benkert, darauf hin, dass alle Vereine vor Saisonbeginn über die neue Regel informiert worden seien. „Wie das dann intern weitergegeben wird, ist natürlich Sache der Vereine“, sagt Benkert und schließt nicht aus, dass die Regel noch nicht jedem Spieler bewusst sein könnte.

Bevor es zu einer Verhandlung vor der Spruchkammer kommt, werden üblicherweise beide beteiligte Vereine um eine schriftliche Stellungnahme gebeten. Klar ist: Auf das Ergebnis der Verhandlung wird die gesamte Wuppertaler Fußballszene gespannt blicken. gh