Tapfere BHC-Löwen erst am Ende chancenlos
In der ausverkauften Uni-Halle unterliegen die Bergischen dem großen Favoriten Rhein-Neckar Löwen mit 25:34.
Wuppertal. Mit einer Niederlage endete das tolle Kalenderjahr 2011 am Montag für die Handballer des Bergischer HC. Gegen konzentrierte Rhein-Neckar Löwen war beim 25:34 (12:15) am Ende nicht viel mehr möglich, zumal auch noch BHC-Spielmacher Henrik Knudsen mit seiner Zerrung im Wurfarm fehlte. Dennoch mussten die 3200 Zuschauer ganz und gar nicht unzufrieden die restlos ausverkaufte Uni-Halle verlassen. Wie im bisherigen Saisonverlauf hatte der BHC auch in dieser Partie viele gute Szenen. Und schließlich geht der Neuling auf einem Nichtabstiegsplatz in die sechswöchige EM-Pause.
In der Anfangsviertelstunde wurden die Hausherren zweimal kalt erwischt: Die erste Phase dauerte nicht einmal vier Minuten. In denen hatten die Rhein-Neckar-Löwen geschätzte zehn Sekunden Ballbesitz, lagen aber mit 3:0 in Front. Dabei nutzten sie einfach vier technische Fehler und ein Stürmerfoul der Bergischen zu Tempogegenstößen. Hätte der wieder sehr starke BHC-Schlussmann Mario Huhnstock nicht noch zweimal glänzend gehalten, hätte es sogar 0:5 geheißen. Der Außenseiter kam überhaupt nicht mit der offensiven Gästeabwehr mit Nationalspieler Uwe Gensheimer auf der Spitze klar. Es schien sich ein kleines Debakel anzubahnen.
Kristoffer Moen war dann derjenige, der konsequent die Brechstange auspackte und einen Siebenmeter herausholte. Alexander Oelze verwandelte zum 1:3 (7.). Der Bann war gebrochen. Und da es nun vorerst gelang, die Gegenstöße der Rhein-Neckar Löwen zu unterbinden, zeigte sich, dass die Gäste, bei denen Abwehrfachmann Oliver Roggisch kurzfristig ausgefallen war, im Positionsangriff durchaus verwundbar waren. Der BHC kam nun auch selbst zu Gegenstoßtreffern und das Momentum kippte. Runar Karason glich zum 3:3 aus. Die Stimmung in der Halle war auf dem Siedepunkt. Doch nach dem 4:4 war die starke Phase plötzlich wieder vorbei.
Wieder luden die BHC-Akteure den starken Gast mit Fehlern und Fehlwürfen zum Kontern ein. Auf 9:5 zog der Favorit davon. Sieben der neun Treffer resultierten aus Gegenstößen. Die Bergischen bewiesen aber erneut Moral und kämpften sich auf 10:10 zurück in die Partie.
Das Glück hatte der BHC am Montagabend allerdings nicht unbedingt auf seiner Seite. Symptomatisch die Szene, als Trainer HaDe Schmitz Fabian Böhm ein Tor „klaute“, weil er just in dem Moment eine Auszeit beantragte, als Böhm den Ball mit einem Sprungwurf aus neun Metern in die Maschen zimmerte.
Mit drei Treffern Rückstand ging es in die Halbzeit, und da die Gäste nach dem Wechsel den besseren Start erwischten, wuchs der Rückstand bis auf 13:18 an. Zwar kam der BHC noch mehrfach bis auf drei Treffer heran, und zwei verworfene Siebenmeter von Gensheimer gegen Jan Stochl schürten die Hoffnung auf eine Wende, doch die Gäste spielten bis zum Schlusspfiff konzentriert durch und konnten dadurch den Vorsprung auch noch auf neun Treffer ausbauen.
Es hätten durchaus weniger sein können, denn so viel schlechter waren die Bergischen nicht. Doch am Ende war es auch eine Kraftfrage. Das bemerkte man etwa am Spiel von Alexander Oelze, der durch Knudsens Ausfall einziger etatmäßiger Spielmacher war und seine zwischendurch starke Leistung einfach nicht durchhalten konnte.