Tom Ediger will 2018 durchstarten

Das 16-jährige Mehrkampftalent ist im Hochsprung bereits toll in die Saison gestartet. Dabei liegt dort gar nicht der Fokus.

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Auf dem Siegertreppchen zu stehen, ist Tom Ediger schon gewohnt seit er mit 12, 13 Jahren mit der ambitionierten Leichtathletik begann. Schon in ganz jungen Jahren tauchte er in der Deutschen Bestenliste im Diskuswurf auf, bei regionalen Wettbewerben ist er auch im Stabhochsprung und im Hochsprung regelmäßig mit vorne. Im Hochsprung gehört er auch am Sonntag bei den Nordrhein-Hallen-Meisterschaften in Leverkusen zu den Titelfavoriten. „Wenn er die 1,94 Meter bestätigt, mit denen er in der vergangenen Woche bei den Regiomeisterschaften gewonnen hat, gewinnt er auch dort “, lautet die Prognose seines Vaters und Trainers Thomas Ediger.

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Dabei sind diese Erfolge eigentlich nur ein Abfallprodukt von Tom Edigers wahrer Profession — dem Mehrkampf. Mit 14 hat er Bronze bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften gewonnen, in der U18, in der der bald 17-Jährige inzwischen startet, ist jetzt der Zehnkampf gefragt. Bei 6148 Punkten liegt seine persönliche Bestleistung, 6100 braucht er für die Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften Ende August. „Wir haben uns aber 6500 bis 7000 Punkte zum Ziel gesetzt“, sagt der 16-Jährige selbstbewusst.

Dass er verletzungsfrei durch den Winter gekommen ist, sei eine gute Voraussetzung dafür. „Bei seinen jetzigen Hochsprungleistungen wie auch im Hürdensprint (Verbesserung um sechs Zehntel gegenüber dem Vorjahr, d. Red) profitiert Tom davon, dass wir viel an Kraft und Schnelligkeit gearbeitet haben, spezielles Hochsprungtraining gibt es höchstens mal im NRW-Hochsprungkader“, sagt sein Trainer, traut Tom aber dennoch weitere Verbesserungen seiner Besthöhe zu.

Tom Ediger selbst wäre froh, wenn er die jüngsten Höhen erst einmal bestätigen könnte: „Ich glaube, ich habe noch nie einen besseren Sprung gemacht als bei dem gelungenen Versuch über die 1,94 Meter. Wichtig ist mir, dass ich konstant über 1,90 Meter springe, und das dann auch im Zehnkampf abrufen kann.“

Fünfmal die Woche trainiert der Schüler des Gymnasiums Vohwinkel. Oft geht es direkt im Anschluss an die Schule zum Training. Wie montags, wo die Leichtathleten des LAZ Wuppertal, die bis Ende 2017 für den WSV starteten, in einem neuen Verein aber bessere Unterstützungsmöglichkeiten sehen, die Halle am Kothen nutzen dürfen. Mittwochs fährt Thomas Ediger mit einigen Athleten nach Leverkusen, wo Tom vor allem Stabhochsprung trainieren kann. Kraftraum und Gänge im Stadion am Zoo, die die Leichtathleten noch nutzen dürfen, sowie der Sportplatz an der Oberbergischen Straße sind weitere, weit verteilte Trainingsstätten.

Nur weil Tom von schweren Verletzungen bisher verschont geblieben ist, kann er die Belastungen des Mehrkampftrainings so gut stemmen. Anders etwa als seine ehemaligen Mehrkampfkollegen Oliver Kraft und Laurin Theisen, mit denen er 2016 als Team DM-Bronze geholt hatte, die sich nach Rücken- und Knieproblemen aktuell aber auf den Sprint beschränken.

„Wir haben Tom wirklich altersgerecht trainiert, dementsprechend hat er noch Leistungsreserven. Im Prinzip hat er keine schwache Disziplin“, ist sein Vater überzeugt. Weitere Bestleistungen und das ein oder andere Siegertreppchen dürften nicht auf sich warten lassen.