Hochspannung in der Kreisliga A TSV Beyenburg erobert nach 2:0 im Top-Spiel die Spitze

Wuppertal · 350 Zuschauer sehen das Duell gegen Grün-Weiß auf der Albertshöhe. Hellas bleibt nach Sieg gegen Sudberg ebenfalls im Rennen.

Hier kommt Grün-Weiß-Torwart Kai Bock gerade noch rechtzeitig, doch zweimal musste er sich im Topspiel gegen Beyenburg geschlagen geben.

Foto: Michael Mutzberg

TSV Beyenburg - Tus Grün-Weiß Wuppertal 2:0 (0:0). Der TSV Beyenburg ist nach dem Erfolg gegen den bisherigen Spitzenreiter TuS Grün-Weiß neuer Tabellenführer in der Wuppertaler Kreisliga A. Weil Hellas Wuppertal parallel gegen den SSV Sudberg mit 4:3 gewann, ist vier Spieltage vor Saisonende aus dem Zweikampf um Platz eins spätestens jetzt ein Dreikampf geworden.

Mehr als 350 Zuschauer und Sonnenschein verpassten dem Gipfeltreffen auf der Albertshöhe einen würdigen Rahmen. Die Hausherren sicherten sich mit beherztem Auftreten und Leidenschaft die drei Punkte. Der bisherige Tabellenführer fand zu selten ein Mittel gegen die gut gestaffelte Defensive der Hausherren und blieb über 90 Minuten blass. „Ich hatte den Eindruck, dass Beyenburg den Sieg heute etwas mehr wollte als wir“, sagte ein enttäuschter GW-Trainer Andre Brieger nach Abpfiff. Hinzu kamen zwei personelle Nackenschläge: Marco Cangelosi musste früh (12.) mit Knieverletzung raus und Kiriakos Tsiotsios sah zehn Minuten vor Abpfiff wegen angeblicher Beleidigung des Schiedsrichters die rote Karte.

Schon im ersten Durchgang waren die Gastgeber das griffigere Team, präsentierten sich gewohnt lauf- und zweikampfstark und hatten auch die besseren Chancen. Niklas Huth scheiterte nach klasse Balleroberung an GW-Keeper Kai Bock (14.), Philipp Zivics platzierten Kopfball klärte Tsiotsios auf der Linie (41.) Bei Grün-Weiß ging im Offensivspiel nur etwas über Hendrik Hoffmann, der auch die einzig echte Chance der Gäste von Umut Satilmis (44.) vorbereitete. Nach der Pause band Briegers Mannschaft die Beyenburger zumindest kurzzeitig in der eigenen Hälfte, doch dann stach der TSV zu: Moritz Huths abgefälschter Schuss (57.) war für Kai Bock nicht zu halten. Den Treffer hatte sich Huth, der bei den Gastgebern die Fäden im Mittelfeld zog, verdient. Grün-Weiß stemmte sich gegen die dritte Saisonniederlage und hatte durch Satilmis (69.) die Ausgleichsgelegenheit, Marvin Hinze im Tor der Beyenburger hielt aber stark. In Unterzahl warfen die Gäste alles nach vorn und wurden vier Minuten vor Schluss ausgekontert: Joker Johannes Fassbender behielt frei vor Bock einen kühlen Kopf und markierte die Entscheidung.

Von einem möglichen Aufstieg wollte Christian Rüger vom Beyenburger Trainerteam nach Abpfiff aber nichts wissen: „Wir haben noch dicke Brocken vor der Brust. Unser Saisonziel bleibt: Versuchen, jedes Spiel zu gewinnen.“

Hellas Wuppertal - SSV Sudberg 4:3 (2:0). Am Ende wurde es an der Grundstraße für Hellas noch einmal eng, obwohl man gegen den SSV Sudberg nach den Toren von Christos Chartomatsidis (15.), Moreno Biba (41.), Nikolaos Lainas (53.) und Ilias Efraimidis (55.) schon mit 4:0 geführt hatte. Die deutliche Führung war aus Sicht beider Trainer zu hoch. „Wir haben heute nicht so gut gespielt, eigentlich das erste Mal seit langer Zeit", sagte Hellas-Spielertrainer Athanassios Bampakos, sein Team präsentierte sich aber äußerst effektiv. Die Gäste investierten laut Trainer Sven Steup erst nach dem deutlichen Rückstand läuferisch mehr und waren drauf und dran, noch den Ausgleich zu erzielen. „Das wäre aus meiner Sicht vom Spielverlauf her ein gerechtes Ergebnis gewesen, auch wenn sich das nach einem 0:4-Rückstand etwas blöd anhören mag", meinte Steup. Leon Fäcke (56 und 89.) und Nick Noll (85.) erzielten die SSV-Treffer. Hellas hat mit nun 37 Zählern bei einer weniger ausgetragenen Partie nur drei Punkte Rückstand auf den neuen Tabellenführer aus Beyenburg. „Wir spielen eine super Saison, schauen aber weiter nur von Spiel zu Spiel", sagte Bampakos.


SV Heckinghausen - TSV Union 1:1 (0:1). Eine aus Sicht von SVH-Trainer Mehdi Amouchi gerechte Punkteteilung sahen die Zuschauer an der Widukindstraße, wo die im ersten Durchgang besseren Gäste nach dem Tor von Serafin Rossa (21.) zunächst verdient führten. „Union war da präsenter und hat das Spiel über weite Strecken dominiert", meinte Amouchi. Seine Mannschaft hatte sich für den zweiten Durchgang viel vorgenommen und belohnte sich für eine Leistungssteigerung mit dem Ausgleichstreffer durch Alvaro Salazaku (52.) „Wir haben nach dem 1:1 auch auf das 2:1 gedrückt, uns ist aber leider noch ein reguläres Tor aberkannt worden", meinte Amouchi. Auch Trainerkollege Ünsal Bayzit sprach von einem verdienten Unentschieden: „Wir hätten zur Pause höher führen müssen, in der zweiten Halbzeit war der SVH dann stärker. Für uns war es wichtig, Heckinghausen in der Tabelle auf Distanz zu halten", meinte Bayzit.

TSV Ronsdorf II - ASV Wuppertal 3:3 (1:1). „In meinen Augen hätte es hier nur einen Sieger geben dürfen, und das wären wir gewesen", war ASV-Trainer Thomas Schmitt nach der Punkteteilung an der Parkstraße enttäuscht. Die Barmer vergaben insbesondere im zweiten Durchgang eine Reihe an guten Möglichkeiten. „Es ist ein gerechtes Ergebnis in einem schwachen Spiel. Ich hatte mir deutlich mehr erhofft", sagte Ronsdorfs Co.-Trainer Jörg Kocherscheid. Tore: Amin El Kandoussi (2), Manaf Ali-Koura (Ronsdorf), Francesco Manfredi (2) und Asher Engel (ASV).

BV 1885 Azadi - SV Jägerhaus-Linde 2:1 (2:0). Azadi meldet sich im Abstiegskampf noch einmal zurück und schöpft nach dem Heimerfolg gegen Linde neue Hoffnung auf den Klassenerhalt. Die Tore von Salar Abdalla (3.) und Caner Özkan (45.) reichten den Hausherren zu drei Punkten, denn Till Schüttrumpf (85.) konnte für Linde nur noch den Anschlusstreffer markieren. „Wir waren spielerisch überlegen und hatten auch mehr Ballbesitz gegen ein Team, das überwiegend mit langen Bällen und übermäßig körperbetontem Abwehrverhalten agiert hat. Die Niederlage wiegt doppelt schwer, da wir auch noch zwei Akteure verletzungsbedingt auswechseln mussten", ärgerte sich Lindes Teammanager Bernd Beyen über die vierte Niederlage im vierten Spiel nach dem Jahreswechsel.

Gruppe 2:

TVD Velbert II - FSV Vohwinkel II 3:0 (2:0). Die Reserve der Füchse befindet sich weiter in akuter Abstiegsgefahr und verpasste bei der Niederlage in Velbert, einen direkten Konkurrenten zu überholen und weiter Boden im Tabellenkeller gutzumachen. Trainer Marius Korpilla war enttäuscht und ärgerte sich über die Chancenverwertung seiner Mannschaft: „Wir haben sehr viele Möglichkeiten ausgelassen und fahren so am Ende ohne Punkte nach Hause. So ist Fußball."