Handball TVB lässt Trier keine Chance
Nach 33:25 gegen das Schlusslicht bleibt der Handball-Zweitligist oben dran.
Wenn die Verletztenliste dreimal so umfangreich ist wie die Besetzung der Ersatzbank, muss man sich über jeden Sieg freuen. So wie über das souveräne 33:25 (19:12) der Zweitliga-Handballerinnen des TVB Wuppertal gegen das Schlusslicht DJK/MJC Trier, bei dem nur das 4:7 in der ersten Viertelstunde für Stirnrunzeln auf den Rängen der Buschenburg sorgte. Da versandeten die Beyerröhder Angriffe in der international besetzten Abwehr der Gäste oder landeten bei der zeitweise brillant haltenden Aleksandra Baranowska im Trierer Tor, die mehr auf Einzelaktionen reagieren musste als auf Abschlüsse aus dem gebundenem Spiel.
Starker Trierer Beginn weckt den Ehrgeiz der Gastgeberinnen
„Im Grunde war ich für die starke Trierer Anfangsphase dankbar“, meinte TVB-Trainer Martin Schwarzwald nach dem Spiel. „Da wurde nämlich allen klar, dass wir nur gewinnen können, wenn jeder an seine Grenzen geht, wenn alles funktioniert.“ Schließlich gab es auf der Bank ja kaum Alternativen.
Allerdings konnte Schwarzwald sich von da an auf seine Mädels verlassen. Die glichen durch Michelle Stefes, Luisa Knippert und einen sicher verwandelten Siebenmeter von Melina Fabisch aus, gingen durch Anna-Lena Tomlik erstmals in Führung. Von da an war der Bann gebrochen, der TVB ließ sich die Führung nicht mehr nehmen, baute sie Zug um Zug aus und schraubte den Vorsprung bis zur Pause auf 19:12.
Die TVB-Deckung unterband die Trierer Angriffsbemühungen durch entschlossenes Eingreifen und reagierte schnell auf Fehler der Gäste. Jede Spielerin im Beyeröhder Dress gab alles, und Luisa Knippert vielleicht noch ein bisschen mehr. Die eher filigrane Studentin agierte nicht nur zweikampfstark in der Abwehr, sondern leitete auch ständig schnelle Gegenstöße ein und trug sich mit sieben Treffern in die Torschützenliste ein. Dass Hallensprecher Eckie die unglaublich konditionsstarke Luisa zum „Stern des Abends“ kürte, war der Lohn für eine beispielhafte Leistung während der vollen 60 Spielminuten.
Der schlossen sich auch die übrigen Frauen im TVB-Dress an. Dass sämtliche acht eingesetzten Feldspielerinnen in der Torschützenstatistik zu finden waren, spricht eine deutliche Sprache. Am erfolgreichsten war dabei Linkshänderin Melina Fabisch, die achtmal traf, fünfmal zum Siebenmeter antrat und dabei einmal den Nachwurf brauchte, um ins Netz zu treffen.
Der deutliche Halbzeitstand war schon ein beruhigendes Polster für die Fans in der Buschenburg, und auch unter den Verletzten wie Pia Adams, Natalie Adeberg oder Ramona Ruthenbeck sah man zufriedene Gesichter. Die hellten sich noch weiter auf, als mit 23:13 ein Zehn-Tore-Vorsprung „erwirtschaftet“ wurde, weil die Abwehr mit der nun eingesetzten Natascha Krückemeier dicht hielt und vorne die Torfabrik auf Hochtouren arbeitete. Schwarzwald gönnte nun einigen Spielerinnen wie der starken Katharina Hufschmidt schöpferische Pausen und Sophia Michailidis und Lisa Havel Einsatzzeiten, die diese entschlossen nutzten.
„Wenn man sich als Trainer auf den Handball konzentrieren kann und die Spielerinnen nicht erst groß motivieren muss, dann ist das Gold wert“, meinte Martin Schwarzwald nach dem Abpfiff mit Stolz auf sein Team, das jetzt nach Punkten mit dem Zweiten der 2. Bundesliga, den Kurpfalz Bären gleichgezogen hat.