Mit einem Minikader wollen die Titans in dieser Saison aus der Not eine Tugend machen. Dass dies kein leeres Versprechen ist, stellten sie gegen den SCC wie schon zuletzt bei der ehrenvollen 1:3-Niederlage in Friedrichshafen unter Beweis. So trumpfte Thilo Späth, normalerweise Libero der Titans, mit enormer Sprungkraft und platzierten Schmetterschlägen in den ersten beiden Sätzen als bester Außenangreifer auf. "Zu Beginn habe ich im Angriff sogar stärker als in der Annahme gespielt. Am Schluss hat der SCC aber seine Klasse im Block gegen mich ausgespielt", sagte Späth, dem viele wohl diese Schlagstärke nicht zugetraut hatten. Viel Lob heimste auch Julian Stuhlmann ein, der für Späth auf die Liberoposition gerückt war. Der kleinste Spieler auf dem Feld begann ebenfalls sehr stark. Erst als die Berliner ihr Angriffsspiel im dritten Satz umstellten, schlichen sich bei dem 19-Jährigen Unsicherheiten ein. Doch das galt auch für seine Mannschaftskameraden, die mit den Flatteraufschlägen der Charlottenburger wenig anzufangen wussten.

Die Titans führten im vierten Satz nach unglaublichen Ballwechseln sogar schon mit 12:6, doch dann flatterten nicht nur die Bälle über das Netz, sondern auch die Nerven der Wuppertaler. Titans-Trainer Jens Larsen wechselte sich beim Stand von 18:20 selbst für einen Ballwechsel ein, doch auch dieser Punkt ging an die Berliner. "Wir haben unsere Angriffe nicht mehr schnell und präzise ausgespielt. Hinzu kamen einige für uns unglückliche Schiedsrichterentscheidungen", kommentierte Larsen die entscheidende Phase der Partie.

Trotz der Niederlage bleiben die Titans zum Jahresende in der Bundesligatabelle "über dem Strich". Der Abstiegskampf geht schon am 10. Januar (19 Uhr) in der Bayer-Halle mit dem Derby gegen den Moerser SC weiter. Eine Partie, der die Titans nach der Leistung gegen den SCC Berlin selbstbewusst entgegen sehen dürfen.