Volleyball: Titans ärgern den Meister
Bei der 1:3-Niederlage in Friedrichshafen hält der Außenseiter lange Zeit gut mit.
Wuppertal. Gut verkauft und doch verloren. Beim Tabellenführer VfB Friedrichshafen unterlagen die Wuppertal Titans mit 1:3 (27:29, 27:25, 16:25, 16:25). Ohne den erkrankten Cheftrainer Jens Larsen und Angreifer Oliver Gies, die beide in Wuppertal geblieben waren, zogen sich die Titans beim Favoriten gut aus der Affäre.
Dabei kamen die sieben Spieler erst zwei Stunden vor Spielbeginn in Friedrichshafen an, weil der Bus eine Panne hatte und das Team auf Mietwagen umsteigen musste. Im Vorfeld der Partie äußerte sich VfB-Coach Stelian Moculescu zu den Ereignissen vor knapp einem Monat, als die Wuppertaler Spieler einen aus ihren Reihen bestimmen sollten, der den Verein verlässt. "Ich finde, dass es nicht der richtige Weg ist, so mit seinen Spielern umzugehen", sagte Moculescu, "so etwas schadet nicht nur dem Image Wuppertals, sondern auch dem der Liga und damit auch uns."
In erster Linie wollte der Trainer auf dem Spielfeld eine Antwort auf die Wuppertaler Methoden geben. In den ersten beiden Sätzen verlief der Auftritt der Häfler vor 2000 Zuschauern in der Arena überhaupt nicht nach seinem Geschmack. Die Titans boten dem Serienmeister Paroli, kämpften um jeden Ball und ärgerten den Favoriten sogar mit dem gewonnen zweiten Durchgang. Zwar führte Friedrichshafen mit 4:0und 8:5. Doch die Gäste zeigten Moral und gaben sich in der Minimalbesetzung nicht so leicht geschlagen. Mit 27:25 glichen sie den zweiten Satz überraschend zum 1:1 aus.
In den Sätzen drei und vier (jeweils 25:16) lief es beim Gastgeber wieder runder, ohne das die VfB-Spieler glänzten.
"Die Mannschaft hat gegen den VfB gezeigt, dass sie gut Volleyball spielen kann. Der gewonnene Satz kann am Ende entscheidend für den Klassenerhalt sein. Wir werden auch noch die Etatprobleme in den Griff bekommen", sagte Titans-Spieler Lars Dinglinger.
Auch Titans-Co-Trainerin Canan Sahin, die den erkrankten Chefcoach Jens Larsen an der Linie vertrat, war zufrieden mit ihrem Team: "Ich denke, wir haben uns in Friedrichshafen gut verkauft, obwohl wir nur zu siebt waren. Die Mannschaft hat stark gespielt."