Handball: Beyeröhde fehlt die Cleverness
Trotz 20:30 bei Bensheim Auerbach nicht mehr Schlusslicht.
Wuppertal. Das Erfreuliche zuerst: Der TV Beyeröhde ist nicht mehr Schlusslicht der 2. Bundesliga Gruppe Süd. Trotz der 20:30-Niederlage bei der heimstarken HSG Bensheim Auerbach rückten die Schützlinge von Peter Brixner "eins rauf", weil Aufsteiger SG Kirchhof bei TuS Weibern mit 22:33 verlor und nun - um genau ein Tor schlechter platziert - mit der roten Laterne in die kurze Pause zum Jahreswechsel geht.
Doch dieser Umstand war es nicht, der für entspannte Stimmung auf der 270 Kilometer langen Rückreise sorgte, sondern die trotz der zehn Treffer Differenz ansprechende Vorstellung, die die junge Beyeröhder Mannschaft in der Bensheimer Weststadthalle geboten hatte. "Das war unser bisher bestes Auswärtsspiel", sagten Brixner und Team-Managerin Steffi Osenberg.
Schließlich sie man ohne die drei Stammspielerinnen Anna Brandt, Steffi Bergmann und Lisa Nettersheim angetreten. Mit den Münch-Zwillingen und der Debütantin Kristin Niggeloh spielten zudem erstmals drei Siebzehnjährige. "Da fehlt natürlich die Zweikampfhärte und die nötige Cleverness", sagte ein nicht deprimierter Brixner, der über Weihnachten in seiner hessischen Heimat blieb.
Cleverness demonstrierte dagegen Bensheim durch seine Kreisläuferin Antje Lauenroth, die sich immer wieder in den Rücken der Beyeröhder Abwehr "schlich" und die stark beginnende Linda Martin und die später eingesetzte Tini Herrmann acht Mal bezwang. Dass oft zu spät und überhastet zugegriffen wurde, zeigt die "Siebenmeterflut" gegen den TVB in der Anfangsphase. Klasse und Routine setzten auch die 30fache ungarische Nationalspielerin Edina Rott und die Juniorennationalspielerin Annika Hermenau auf halblinks in 13 Treffer für die Süddeutschen um.
Technisch und spielerisch überzeugten die Beyeröherinnen in Bensheim zwar, kamen auch zu zahlreichen Chancen, doch es haperte im Abschluss: 15 frei vergebene Möglichkeiten waren zu viel, um in der Fremde bestehen zu können. Das von Stella Kramer erzielte 1:0 sollte die einzige Beyeröhder Führung bleiben.
Auch das Lob von Bensheims Coach Constantin Lazar durfte Beyeröhde nur als Achtungserfolg verbuchen. "Wenn wir von unseren Möglichkeiten sieben, acht mehr verwerten, dann sieht die Sache anders aus", meinte auch Kapitän und Spielmacherin Ilka Held. Sie überzeugte ebenso wie die unermüdlich kämpfende Anna Disselhoff und Marieke Köhler mit ihren knallharten Würfen aus dem Rückraum.
Am 3. Januar beginnt der TVB wieder mit dem Training, will einen Tag später schon ein Testspiel bestreiten. Beim ersten Heimspiel im neuen Jahr am 10.Januar gegen TuS Weibern will Beyeröhde Signale in Richtung Klassenerhalt senden.