Volleyball: Titans-Manager Westhoff: „Die Saison ist gesichert“
Thorsten Westhoff, Manager der Titans Wuppertal, zur aktuellen sportlichen und finanziellen Situation beim abstiegsbedrohten Volleyball-Bundesligisten.
Wuppertal. Thorsten Westhoff, Manager der Titans Wuppertal, zur aktuellen sportlichen und finanziellen Situation beim abstiegsbedrohten Volleyball-Bundesligisten.
Thorsten Westhoff (37): Wir hätten eigentlich mit 0:3 verlieren müssen, denn wir haben uns noch dämlicher als Hildesheim angestellt. Das war Not gegen Elend. Vielleicht waren wir nach dem Sieg in Bad Dürrenberg zu motiviert. Jedenfalls war es eine durchgehend schlechte Leistung. Peter Lyck hatte zum Beispiel eine Aufschlagquote von nur 50Prozent. Aber inzwischen haben wir einen Haken unter dieses Spiel gemacht.
Westhoff: Ganz klar, es muss ein Sieg her. Und auch das nächste Spiel beim VCO Berlin muss gewonnen werden. Sonst bekommen wir massive Probleme. Rottenburg hat auswärts noch keinen Punkt geholt. Die müssen wir packen. In der Hinrunde wollen wir auf zehn Punkte kommen, dann sind wir sicher. Ich glaube, dass man 20 Punkte benötigt, um nicht abzusteigen.
Westhoff: Leider ist Volleyball weiterhin eine Randsportart.Wir haben einen Schnitt von 600 Besuchern, ähnlich wie in der vergangenen Saison beim SV Bayer. Wir müssen 1000 Besucher schaffen. Natürlich bringt der sportliche Erfolg die Zuschauer. Aber auch umgekehrt. Da gibt es eine Abhängigkeit. Je mehr Fans kommen, desto mehr werden die Jungs auf dem Feld auch angetrieben. Es wäre schön, wenn die Zuschauer einen Vertrauensvorschuss leisten würden.
Westhoff: Die laufende Saison ist finanziell gesichert. Die Gehälter werden wir bezahlen. Aber natürlich sind wir nicht auf Rosen gebettet. Es ist ein sehr enges Jahr für uns. Für die nächste Saison, die noch nicht gesichert ist, wünschen wir uns noch mehr Partner, denn es macht keinen Spaß, nur acht Spieler im Kader zu haben und gegen den Abstieg zu spielen.
Westhoff: Die Krise bei KW resultiert meiner Meinung nach ganz klar aus schlechtem wirtschaftlichen Handeln. Momentan verstecken sich alle hinter der Finanzkrise und suchen dort die Ursachen für die Misere. Die Finanzkrise hat bei uns keine Auswirkungen auf die Höhe der Sponsorengelder. Bei einer Größenordnung von 10 000 bis 15 000 Euro kann sich ein mittelständisches Unternehmen nicht damit herausreden, uns nicht unterstützen zu können. Für uns ist es besonders schwer, überregionale Sponsoren zu finden. Das Sponsoring ist für uns ein regionales Unterfangen. Aber zurück zur Ausgangsfrage: Rein sportlich dürfen wir nicht auf andere gucken, sondern müssen unsere Punkte machen.
Westhoff: Das glaube ich nicht. Wir wollen dieses Thema schon bis zum 5. Dezember durchhaben. Denn dann könnte man einen neuen Spieler noch in zwei Spielen der Hinrunde einsetzen. Aber die Wahrscheinlichkeit sehe ich maximal bei 20 Prozent. Wenn bei KW die Lichter ausgehen, könnte die Sache noch einmal anders aussehen, denn dann sind plötzlich eine Menge Spieler auf dem Markt. Wir schielen allerdings nicht darauf. Ich wünsche KW, dass sie es packen.