Wuppertaler SV Erleichterung bei WSV-Trainer Adrian Alipour
Bochum · Der neue WSV-Trainer beweist nicht nur bei der Torhüterwahl ein gutes Händchen.
Wie nahe im Sport Jubel und Enttäuschung zusammen liegen, wurde wieder einmal nach dem 2:0-Sieg des WSV gegen die SG Wattenscheid im Lohrheidestadion deutlich. Noch während WSV-Trainer Adrian Alipour nach dem Spiel gegenüber den Medien die Partie analysierte, wurde sein Vorgänger Christian Britscho von Freunden, Bekannten und Ex-Kollegen aus beiden Vereinen im gleichen Raum freudig begrüßt.
Warum auch nicht? Britscho hat beim WSV gute Arbeit geleistet und seinem Nachfolger eine intakte Mannschaft hinterlassen. Für den Bochumer Britscho gab es also keinen Grund, auf die spannende Partie in seiner Nachbarschaft zu verzichten. So erlebte Britscho den nicht unverdienten ersten Sieg des WSV unter der Regie von Adrian Alipour mit, der nach dem ersten Auswärtssieg des WSV in dieser Saison sichtlich erleichtert war. Das Quäntchen Glück, das der WSV in einigen Situationen gegen Wattenscheid hatte, fehlte Britscho in seinen letzten Spielen an der Seitenlinie.
Adrian Alipour hatte mit dem Wechsel auf der Torwartposition allerdings auch das Glück herausgefordert. Der Einsatz von Joshua Mroß, der den Platz von Sebastian Wickl zwischen den Pfosten eingenommen hatte, erwies sich an diesem Abend als Glücksgriff. Alipour bescheinigte seinem Torhüter, der aus einer Verletzungspause kommt und am Samstag gegen Viktoria Köln nicht einmal auf der Bank saß, eine überragende Partie.
„Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen, aber ich bin in der Verantwortung und muss mich bei der Aufstellung auch einmal gegen einen Spieler entscheiden“, sagte Alipour im Hinblick auf Sebastian Wickl, der in den vergangenen Spielen keinen gravierenden Fehler gemacht hatte. Mit einer Fußabwehr verhinderte Joshua Mroß einen frühen Rückstand des WSV. „Diese Aktion war sehr wichtig für mich. Wir sind schwer ins Spiel gekommen und haben uns nach der Pause gesteigert. Insgesamt war es ein verdienter Sieg dank einer guten Teamleistung“, sagte Joshua Mroß auf dem Weg in die Kabine. Mit seiner Leistung konnte der Keeper, der schon eine Reihe schwerer Verletzungen überstehen musste, ebenfalls zufrieden sein.
Mroß hatte von der ersten Minute an Sicherheit ausgestrahlt, mit guter Technik lange Bälle gespielt und mit einigen präzisen Abschlägen auch Konter eingeleitet. Bei einigen Paraden nach Weitschüssen tankte er weiteres Selbstvertrauen und brachte sein Team ohne Gegentreffer durch zwei Schwächephasen jeweils zur Mitte der Halbzeiten. „Die Jungs sitzen relativ kaputt in der Kabine. Wattenscheid hat uns alles abverlangt und uns mächtig laufen lassen. Das Spiel war sehr intensiv“, fasste der WSV-Coach die Partei zusammen, die als verdienter Arbeitssieg verbucht werden darf. Angesichts der hohen Belastung dürfte es dem WSV sportlich ins Konzept passen, dass die nächste Partie erst am kommenden Montag im Stadion am Zoo gegen Rot-Weiß Oberhausen ausgetragen wird.