Frauen-Handball TVB zündet verspätetes Feuerwerk

Beim 32:23 (11:11)-Sieg über die HSG Freiburg zündeten die Handballerinnen des Zweitligisten TVB Wuppertal neun Tage nach Silvester und zum Start des Spieljahres gleich ein Feuerwerk. Während die Mannschaft von Trainer Dominik Schlechter in der ersten Hälfte sichtlich nervös agierte und sich selbst im Weg stand, spielte sie sich im zweiten Durchgang in einen Rausch.

 Nika Matavs kam nach der Pause mächtig auf Touren und erzielte fünf Treffer für den TVB gegen die HSG Freiburg.

Nika Matavs kam nach der Pause mächtig auf Touren und erzielte fünf Treffer für den TVB gegen die HSG Freiburg.

Foto: WZ/Fischer, Andreas H503840

„Klar brauchten wir die Punkte unbedingt, um uns etwas mehr Luft zu verschaffen. Aber wir hatten es uns auch versprochen, für Jule Kürten zu kämpfen und ihr einen Sieg zu schenken. Dass wir das so gut hinbekommen haben, ist umso erfreulicher“, sagte die abgekämpfte Michelle Stefes und widmete den Sieg der jungen Rückraumspielerin, die sich im Abschlusstraining des Jahres eine Fußverletzung zuzog.

Gerade zu Beginn der Partie fehlte Jule Kürten, die von ihrem Stammverein TB Wülfrath (Aufsteiger in die 3. Liga) für den TVB mit Zweitspielrecht ausgestattet wurde und sich immer besser in die Liga reingekämpft hatte, an allen Ecken. Weil die Essenerin nach der Operation noch nicht in der Halle sein konnte, grüßten sie ihre Mitspielerinnen mit ihrem Trikot, das hinter der Spielerbank aufgehängt wurde. 

Der Start ins neue Jahr
verlief zunächst sehr holprig

Nika Matavs fand zunächst überhaupt nicht ins Spiel, traf bei vier freien Würfen nicht ins Tor. Die Freiburgerinnen packten in der Deckung aggressiv zu, ohne dabei unfair zu agieren zu. Ihre Angriffe spielten sie in Ruhe zu Ende und warteten auf ihre Chancen. Wenn gar nichts mehr ging, nahm sich Nadine Czok den Ball. Bei den Aktionen der 60-Torefrau wurden Erinnerungen an den Hausmeister der Halle Buschenburg und Jugendwart des Handballkreises, Bernd Mettler, geweckt. Auch seine Aktionen als Spieler waren als langsam und vorhersehbar bekannt, doch umso schwieriger war es für die Abwehr, Gegentore zu verhindern.

So lief der TVB einem Dreitore-Rückstand hinterher, zumal Dana Centini trotz mehrerer Paraden ihrer Mannschaft nicht den gewünschten Rückhalt geben konnte. Das änderte sich, als Torwarttrainerin Natalie Hagel nach 20 Minuten (7:10) Katja Grewe zwischen die Pfosten schickte. „Dafür haben wir ein sehr gutes Torhütergespann“, bewertete Schlechter den Wechsel. Die Düsseldorferin sorgte mit drei spektakulären Paraden dafür, dass ein Ruck durchs Team ging. Noch vor der Halbzeit sorgten Treffer von Michelle Stefes, Ramona Ruthenbeck und Anna-Lena Bergmann für den Ausgleich. Mit etwas ruhigeren Aktionen hätten die Wuppertalerinnen mit einer Führung in die Pause gehen können, doch das Team war zunächst einmal froh, den Rückstand aufgeholt zu haben.

Einige Minuten vor dem Ende der Pause, standen die Gastgeberinnen bereits wieder auf der Platte. Freiburgs Trainer Ralf Wiggenhauser nutzte dagegen die volle Zeit aus. Offensichtlich ahnten beide Trainer, welchen Verlauf die Partie nehmen könnte. Freiburg lud nun mit technischen Fehlern und Fehlpässen die Wuppertalerinnen zu einfachen Toren ein. „In dieser Phase haben wir die Fehler eiskalt ausgenutzt. Das hat mir imponiert. In unserer Situation ist das nicht selbstverständlich“, sagte Schlechter, der beruhigt beobachten konnte, wie sein Team schon nach zehn Minuten des zweiten Durchgangs (19:14) die Begegnung zu seinen Gunsten gestaltete.

Zu den wichtigen Faktoren gehörte auch, dass Nika Matavs, die zur zweiten Hälfte wieder aufs Feld durfte, nach ihrem ersten Treffer (34.) an Selbstbewusstsein gewann und mit insgesamt fünf Treffern ihren Beitrag zu dem deutlichen Sieg leistete. „Wir haben eine Mentalität entwickelt, die es dem Gegner nicht einfach macht, hier zu gewinnen. So wird auch Kirchhof nächste Woche einiges investieren müssen, wenn sie hier was holen wollen“, sagte Dominik Schlechter und richtete den Blick auf den kommenden Samstag, wenn der TVB Wuppertal erneut gegen einen Abstiegskonkurrenten Heimrecht hat.