WSV-Niederlage Wuppertaler SV beißt sich an Verls Abwehr die Zähne aus
Wuppertal · Im letzten Spiel des Jahres verliert der Wuppertaler SV vor Minuskulisse - kein Anheizer für die Weihnachtsfeier. Zudem gibt es personelle Unsicherheiten.
Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV hat das Fußball-Jahr 2018 mit einer Niederlage abgeschlossen. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und vor nur 1260 Zuschauern im Stadion am Zoo(Saison-Negativrekord), unterlagen die Wuppertaler dem Tabellen-Elften SC Verl mit 1:2 (1:0) und überwintern auf Tabellenplatz sechs.
Auch wenn der Zug Richtung Aufstieg gegen die enteilte Viktoria aus Köln (verlor überraschend in Wattenscheid) längst abgefahren scheint, ist die Ausgangsposition, eine ähnliche Tabellensituation wie in der Vorsaison zu erreichen, als man überraschend Dritter geworden war, noch nicht schlecht. Demgegenüber steht aber die Unsicherheit, wer nach dem Winter noch zur Verfügung steht. Der WSV hatte angekündigt, sich von einigen Spielern trennen zu wollen - auch um Personalkosten zu sparen. Namen wie Gino Windmüller, Saric, Kühnel, Topal und Bednarski kursierten im Reviersport. Von WSV-Seite wurde das nicht kommetiert. Dass man den Kader leicht verändern will und Torjäger Christopher Kramer bei einem guten Angebot keine Steine in den Weg legen würde, ist aber kein Geheimnis.
Von diesem Sextett fehlte lediglich Kamil Bednarski im Kader. Die Startaufstellung musste Trainer Adrian Alipour aus anderen Gründen gegenüber dem 2:0-Sieg gegen RWE von vor zwei Wochen ändern. Stamm-Innenverteidiger Tjorben Uphoff und Daniel Grebe standen nicht zur Verfügung. So begann der junge Yusa Alabas als rechter Verteidiger für Dennis Malura, der zunächst wieder in die Innenverteidigung rückte. Eine Änderung, die Alipour bereits nach 26 Minutenkorrigierte. Alabas, der bereits nach einer Minuten die Gelbe Karte gesehen hatte, als er den enteilenden Nico Hecker fällte und später noch ein Foul verursachte, war Gelb-Rot gefährdet.
Ähnlich schleppend wie Alabas war das gesamte WSV-Team in Gang gekommen. Verl machte zunächst das Spiel, die Gastgeber kamen oft einen Schritt zu spät, hatten bei einem Freistoß aus 17 Metern Glück, dass Jannik Schröder den Ball in die Mauer setzte. Gefahr strahlte der WSV umgekehrt zunächst nur bei eigenen Standardsituationen aus, ging aber nach genau einer solche bereits nach sechs Minuten in Führung. Jonas Erwig-Drüppel zog einen Freistoß aus dem Mittelfeld in den Strafraum wo er so auftippte, dass ihn Dennis Malura mühelos mit dem Kopf versenken konnte.
Erst allmählich übernahm der WSV etwas mehr die Kontrolle und hatte nach einem Kopfball von Gino Windmüllern und zwei schönen, aber teilweise nicht zu Ende gespielten Kontern die Möglichkeit auf das 2:0. Das sollte sich später rächen. Mit Sascha Schünemann für Alabas war ein Stück mehr Spielkultur ins Spiel gekommen, wobei der zwar gut bespieltbare aber harte Boden allerdings auch nicht gerade zu Kabinettstückchen einludt. Da galt eher das Motto „Sicherheit zuerst“, etwa bei einem Ball, den Dennis Malura bei einer Klärungsaktion bis auf das Tribünendach donnerte.
Auch aus der Pause kamen die Gäste besser als der WSV, der weiter auf Konter setzte, die aber nicht gut zu Ende spielte. Nach 54 Minuten sah dann auch Malura Gelb, als Hecker ihm zu enteilen drohte. Der war nach dem Malura-Foul noch draußen, als Verl zum nicht unverdienten Ausgleich kam. Auf der rechten Seite setzte sich Patrick Kurzen zu leicht durch, in der Mitte schoss Jan Schöppner, umringt von mehreren WSV-Spielern, aus kurzer Distanz ein.
Danach verstärkte der WSV seine Bemühungen, biss sich aber an der nun wieder tiefer und sehr kompakt stehenden Gästeabwehr die Zähne aus. Gleichzeitig bestand die Gefahr, sich einen Konter zu fangen. Das Spiel blieb zumindest unterhaltsam weil beide Teams hier die drei Punkte wollten. Eine Riesenreaktion WSV-Keeper Joshua Mroß nach einem Verler Freistoß und ein toller Schuss vo Meik Kühnel aus 25 Metern waren sehenswerte Situationen. Die Zuschauer honorierten es nach 78 Minuten mit WSV-Sprechchören, um ihr Team zu unterstützen.
Zwei Minuten später fiel das 2:1 für die Gäste. Nach einem Fehler im WSV-Aufbau, spielte Verl in die Schnittstelle auf Anton Heinz und der vollendete aus 13 Metern.
Die Gastgeber versuchten noch einmal alles, um die drohende Niederlage – die erste seit vier Spielen - abzuwenden, blieben aber glücklos. Für die anschließende Weihnachtsfeier sicher kein Anheizer. Der Verein hofft nun auf einen positiven Jahres-Abschluss durch die A-Jugend, die am Sonntag um 11 Jahr an gleicher Stelle im DFB-Pokal gegen den VfB Stuttgart spielen soll. Für 8 Uhr ist eine Platzkomission angesetzt