Triathlon Triathlon: Über Italien nach Hawaii zum Ironman
Wuppertal · Das Wuppertaler Trio überzeugt beim Ironman Italy. Tim Heinzemann qualifizierte sich für die Weltmeisterschaft und darf 2020 nach Hawaii.
Was für ein Abschluss einer langen Triathlon-Saison für das Wuppertaler Tri-Club-Trio Melanie Lüdorf, Stavro Petri und Tim Heinzemann. Petri und Lüdorf knackten, wie berichtet, bei ihrer inzwischen dritten Langdistanz in diesem Jahr die Zehn-Stundenmarke in 9:47:29 klar, wobei Lüdorf das zum ersten Mal überhaupt gelang.
Sogar um satte 40 Minuten unterbot Tim Heinzemann seine Zeit, die er bei seinem ersten Ironman vor einem Jahr in Frankfurt erzielt hatte und wurde in 8:49 Dritter seiner Altersklasse AK 30. Der 30-Jährige ergatterte damit einen der begehrten Plätze für die Mutter aller Ironmen auf Hawaii - allerdings erst im nächsten Jahr. „Jetzt in drei Wochen wäre auch zu kurzfristig gewesen“, sagte Heinzemann, der an den Wettkampf gleich einen Urlaub mit Ehefrau in Südtirol anschließt und in den nächsten Wochen die Beine hochlegen will. „Im November erwarten wir unser erstes Kind. Das hat jetzt Priorität. Ich denke, im Januar werde ich dann mit der Vorbereitung beginnen“, sagte Heinzemann am Montag.
Dass er den Platz in Hawaii annimmt, musste er gleich entscheiden, und auch prompt die Kreditkarte zücken, um die Gebühr von 1050 Euro zu bezahlen. Insgesamt wird das Abenteuer noch deutlich teurer werden, denn er wird seine kleine Familie mitnehmen. „Wir hatten das schon vorher überlegt, für den Fall, dass ich doch einen Platz hole“, sagt der 30-Jährige. Er war selbst überrascht, wie gut es lief, nachdem er wegen einer Knieverletzung von September 2018 an für fast ein halben Jahr gar kein Lauftraining hatte machen können. Deshalb hatte er sich auch für den Start so spät im Jahr entscheiden und war auf den Punkt topfit, was die abschließende Marathonzeit von 3:01 Stunden bewies. Nach knapp einer Stunde war er nach 3,8 Kilometern in der Adria aus dem Wasser gestiegen, hatte im trüben Wasser einige Schläge abbekommen sowie die Tentakel einer Feuerqualle am Kinn. Auf dem Rad haderte der große Athlet damit, dass sich Viele unerlaubterweise in seinen Windschatten hingen, was mangels Schiedsrichtern aber nicht geahndet wurde. Mit 4:41 Stunden für die 180 Kilometer fuhr er auch da eine tolle Zeit.
Bei Begegnungen zwischendurch wurde er von seinem Ex-Trainer Stavro Petri angefeuert, bei dem es selbst glänzend lief. Am Ende wartete der dann noch kurz auf seine Lebensgefährtin Melanie Lühdorf, um sich den Luxus zu gönnen mit ihr über die Ziellinie zu laufen. Knapp über eine Stunde hatten beide für die Schwimmstrecke benötigt, waren fast zeitgleich aus dem Wasser gestiegen. Weil Melanie Lüdorf etwas schneller wechselte, dauerte es bis Kilometer 140 bis Petri sie auf dem Rad überholte hatte und nach 5:02 Stunden zum letzten Wechsel kam. Beim Marathonlauf hatten beide eine kurze Schwächephase, erreichten aber in 3:28 auch hier eine tolle Zeit. Sie hatte als Zweite in der Ak 30 Pech, dass in dieser Altersklasse nur ein Platz für Hawaiii vergeben wurde, wo sie 2016 schon einmal gestartet war.
Für das kommende Jahr hat das Paar schon wieder neue Projekte. Den Ironman in Frankfurt hat Stavro Petri schon wieder fest auf der Liste. gh