Machtwechsel: Die SPD übernimmt die Führung - nur mit wem?
Die SPD ist Wahlsieger. Es könnte für eine Ampel reichen. Die CDU ist enttäuscht, zeigt sich aber gesprächsbereit.
Wuppertal. Die SPD ist die neue starke Kraft im Wuppertaler Stadtrat. Sie ging aus den Kommunalwahlen am Sonntag als Sieger hervor. Damit verändert sich womöglich die Farbenlehre am Johannes-Rau-Platz. Statt Schwarz-Rot ist nun, wenn auch knapp, eine sogenannte Ampel aus SPD, FDP und Grünen möglich.
Damit ist die Taktik des Wuppertaler SPD-Vorsitzenden Dietmar Bell offenbar aufgegangen. Bell hatte wenige Wochen vor der Wahl verkündet, dass die SPD ein Bündnis mit den Grünen einer Fortsetzung der großen Kooperation mit der CDU im Rathaus vorzöge. Gleichzeitig startete die SPD einen furiosen Endspurt im Wahlkampf.
Entsprechend euphorisch nahmen die Sozialdemokraten die immer neuen Erfolgsmeldungen auf, während die Helfer in den Stimmbezirken noch zählten. „Wir legen zu, wo wir schon gut waren, und holen Stimmen, wo für uns sonst nicht viel zu machen war“, sagte etwa der ehemaligen Ratsherr der SPD, Andreas Mucke.
Er hatte einige SPD-Kandidaten etwa in Elberfeld unterstützt. Und das offenbar mit großem Erfolg. Dilek Engin (32) beispielsweise gewann den Wahlbezirk Friedrichsberg. Die Lehrerin zieht neu in den Stadtrat ein.
SPD-Parteichef Dietmar Bell zeigte sich überzeugt davon, dass auch die neuen Kandidaten zum guten Ergebnis seiner Partei beigetragen hätten. Er schloss eine Kooperation der SPD sowohl mit der Wählergemeinschaft für Wuppertal als auch mit den Linken kategorisch aus.
CDU-Fraktionschef Michael Müller nahm das schwache Abschneiden der CDU sachlich und richtete den Blick nach vorn. „Die CDU hat die Wahl verloren. Wir stehen aber für Gespräche zur Verfügung“, sagte er. Man müsse nun sehen, wie eine zuverlässige, haushaltstragende Mehrheit entstehen könne.