„Mädchen gegen Jungs“: Juxturnier auf dem Golfplatz
Nach einem Unentschieden besiegten die Damen ihre Gegner beim „Sudden Death“.
Wuppertal. Als Riitta Skorzewski auf Bahnzehn mit dem dritten Schlag einlochte, muss sie sich gefühlt haben wie vor einigen Wochen Arjen Robben, als er im Champions-League-Finale kurz vor Schluss das 2:1 gegen den BVB erzielt hatte. Ihr gelungener Putt hatte nämlich den „Kampf der Geschlechter“ auf dem Platz des Golfclubs Felderbach zugunsten des Damen-Teams entschieden, das die Herren zum Wettstreit mit Holz, Eisen und Putter herausgefordert hatte.
Da die Herren nach den ersten zwölf Spielen noch 7:5 führten, wähnten sie sich bereits als Sieger. Doch noch stand der letzte Flight aus, bei dem sich die beiden Trainer Gerd Hoffmann (Herren) und Marc Schwagenscheidt (Damen) sowie die beiden Kapitäne Marnie Müller und Andreas Klaus an 18 Löchern „duellieren“ mussten.
Andreas Klaus: „Ich habe nur Handicap zwölf, während Marnie 6,8 hat. Ich bin der Underdog“, ging er ganz locker auf den Parcours und nahm auch seine erwartete Niederlage mit heiterer Gelassenheit gegen die „Queen of the green“, wie auf der pinkfarbenen Ausrüstung von Marnie Müller zu lesen war. Nur noch 7:6 für die Herren der Schöpfung.
„Ich spiele nur alle zehn Jahr mal ein Turnier. Ich mache das aus Spaß“, sagte Herren-Trainer Gerd Hoffmann, mit nahezu allen höheren Weihen ausgestatteter „Pro“ und Inhaber einer Golfschule. Doch bekanntlich ist der Spaß dann am größten, wenn man gewinnt. Und so war dem Golf-Routinier deutlich anzumerken, dass es ihm absolut nicht schmeckte, als sein Abschlag an Bahn zwei knapp jenseits eines Weidezauns in der Wiese landete. Damen-Trainer Marc Schwagenscheidt gewann das Spiel, und nun stand es 7:7 im Kampf der Geschlechter.
Für diesen Fall hatten die Kapitäne den „sudden death“, vereinbart, den „plötzlichen Tod“, der den Verlierer des Lochs und damit sein Team ereilen würde.
Die Damen nominierten Riitta, die Herren Thomas Gonner. Das erste Duell endete 4:4. Knisternde Spannung an Bahn zehn, wo alle das Finale verfolgten. Riitta lief in der Verlängerung zu großer Form auf, gewann mit nur drei Schlägen und löste einen einseitigen aber dafür unbeschreiblichen Jubel bei den Damen aus. Die Damen, die vorher
ein freches Video auf der Homepage des GC Felderbach platziert hatten, standen um 19.35 Uhr als Siegerinnen fest.
„Wir haben ausgemacht, dass wir den Damen drei Wochen die Schläger reinigen“, erklärte mit Büßermiene Clubmanager Uwe Dürholt — mit seinem farbenfroh gemustertem Beinkleid der Paradiesvogel des Herren-Teams. beim abendlichen gemeinsamen Und schon vor der heißen Schlacht auf den Felderbach-Hügeln war man übereingekommen: „Diese Veranstaltung wird im nächsten Jahr wiederholt.“
Einige der um Haaresbreite Geschlagenen sah man schon am nächsten Tag wieder mit Golf-Bag sich vorbereiten auf die Revanche 2014.