Männer, die mit Fliegen fischen - im Einsatz für die Wupper

Christian Matthes kämpft um die Wupper. Mit dem „World Fish Migration Day“ will er auf die Bedeutung des Flusses aufmerksam machen.

Foto: privat

Wuppertal. Die Wupper hat einen neuen Anwalt. Christian Matthes (41) hat es sich auf die Fahne geschrieben, jeden von der Bedeutung des Flusses zu überzeugen. Für Samstag ab 10 Uhr lädt er deshalb zur Adlerbrücke ein. Dort steht er mit Gleichgesinnten im Wasser, wirft Fliegen und zeigt den Gästen, was in der Wupper so alles lebt: Bachforellen, Barben, Döbel, Hechte, Karpfen, Rotfedern und Rotaugen. Richtig große Fische, die sogar geangelt und verzehrt werden. Wer hätte das gedacht?

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„Als ich klein war, hat meine Oma immer gesagt: ,Nicht an der Wupper spielen, geh’ an die Straße“, erinnert sich Matthes. „Sie hielt den Fluss für gefährlicher als den Straßenverkehr.“ Dabei war die Wupper in Elberfeld nie sonderlich hoch und, wenn es nicht gerade geregnet hat, auch nicht reißend. Aber sie war schmutzig.

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Das ist sie heute nicht mehr. Die Wupper ist ein Biotop geworden, das Matthes für eines der wichtigsten weit und breit hält. Jahr für Jahr kommen Tausende von Lachsen in die Wupper, um zu laichen. Angler am Ufer sind längst keine Seltenheit mehr. Der Fluss ist sauber. Das gilt laut Matthes auch für das Flussbett.

Aber das wissen noch viel zu wenige. Das will Matthes, der sein Geld mit dem Vertrieb von medizinischen Lasersystemen verdient, jetzt ändern. Der „World Fish Migration Day“ soll dabei helfen. An diesem Tag wird überall auf der Welt daran erinnert, welche Bedeutung Lachse für die Umwelt haben. Fliegenfischen, Flussinsekten, Fliegen binden, eine Tombola zugunsten des Vereins Kindertal und des Kinderhospizes "Bergisches Land", vor allem aber die Wupper sind das Programm des Tages an der Pizzeria Elefantino an der Adlerbrücke in Barmen. Die Wuppertaler sollen etwas über den Fluss lernen, an dem sie leben und der nach Ansicht von Matthes immer noch viel zu sehr ignoriert wird.

In seinem Bemühen um den Fluss hat Matthes längst auch Mitstreiter gefunden. Der Verein Neue Ufer, der den Fluss erlebbar machen will, ist am Samstag mit von der Partie. Just am Elefantino hat er Anfang Mai ein erstes „Probesitzen“ für einen Biergarten auf dem Wupperufer veranstaltet. „Der Verein geht ans Wasser, wir gehen ins Wasser“, sagt Christoph Matthes, der in seiner Freizeit leidenschaftlicher Fliegenfischer ist.