Bebauung Marodes Haus in Wuppertal-Barmen muss abgerissen werden

Durch ein Gutachten wurde festgestellt, dass das Gebäude an der Schönebecker Straße nicht standsicher ist.

Das einsturzgefährdete Haus an der Schönebecker Straße kann nicht gerettet werden.

Foto: Alexandra Dulinski

Durch ein Gutachten, das die Stadt für das marode Haus an der Schönebecker Straße seitens des Eigentümers eingefordert hat, wurde festgestellt, dass das Gebäude nicht mehr standsicher ist und wahrscheinlich abgerissen werden muss. Das hat Verkehrsdezernent Frank Meyer in der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses mitgeteilt.

Das Gutachten habe der Eigentümer auf Hinwirken der Stadt in Auftrag gegeben und bezahlt. „Wir haben ihm eine weitere Frist gesetzt, innerhalb der er das Gebäude abreißen oder eine vorübergehende Sicherung vornehmen lassen muss.“ Er müsse nun einen Auftraggeber finden, der in der Lage sei, die Maßnahme „kürzestmöglich umzusetzen“. Die Schönebecker Straße ist seit Anfang Februar zwischen Sander- und Esmarchstraße gesperrt, nachdem Dachpfannen von dem Industriegebäude heruntergefallen waren und parkende Autos beschädigt hatten.

Der Eigentümer hatte den leerstehenden Komplex nach Angaben des Dezernenten erst sechs Wochen vorher gekauft. Bislang wirke dieser mit, auch wenn er zwischenzeitlich eine Klage dagegen eingereicht habe, dass er die Kosten für die Absperrung der Straße übernehmen muss. „Wir wollen soweit kommen, dass wir die Straße wieder freigeben können“, sagt Meyer. Für eine Sicherung würde es ausreichen, das Dachgeschoss abzureißen, um eine Fahrbahn wieder für den Verkehr zu öffnen, „das Dachgeschoss inklusive des ersten Obergeschosses, um beide Fahrbahnen wieder freizugeben.“ Sollte der Eigentümer wider Erwarten nicht mitspielen, habe die Stadt „zwei Abbruchunternehmen auf Standby. Damit würden wir im Zweifel eine sogenannte Notfallvergabe geltend machen“, erklärt Meyer.

Ein Grund für die Eile liegt auch darin, dass die Schönebecker Straße nicht nur in der Regel stark befahren sei, sondern ab 6. Mai auch die grundlegende Sanierung der Loher Brücke beginne. Unter anderem ist das aus dem Jahr 1957 stammende dortige Mauerwerk nicht mehr zu reparieren. Die Gesamtkosten betragen etwa zwei Millionen Euro. Für die Sanierung muss die an die Schönebecker Straße angrenzende Loher Straße ebenfalls für Autos, Busse und Radfahrer gesperrt werden. Der Verkehr wird großräumig umgeleitet, für Fußgänger hingegen ein Übergang geschaffen, über den sie auch die Schwebebahnstation Loher Brücke erreichen können.

Sperrung soll sechs
Monate anhalten

Die dortige Sperrung soll sechs Monate aufrechterhalten werden, heißt es seitens der Stadt. Frank Meyer geht davon aus, dass ein Abriss des Gebäudes an der Schönebecker Straße 55, 55a und 57 bis zum Beginn der Brückensanierung nicht abgeschlossen sei. Daher seien beide Straßen voraussichtlich gleichzeitig für den Verkehr unzugänglich.

Bereits vergangene Woche hatte er geäußert, „dass die aktuelle verkehrliche Lage in diesem Stadtteil durch die Sperrung der Schönebecker Straße sehr angespannt ist. Das aktuelle Gutachten bestätigt jedoch, dass dieser Schritt richtig und auch nicht vermeidbar gewesen ist.“