Martin Bickenbach tritt Herkenbergs Nachfolge an
Findungskommision legt sich auf den Wuppertaler als neuen Chef von AWG/ESW fest.
Wuppertal. Der Wuppertaler Martin Bickenbach (58) soll am 1. Juli Nachfolger von Wolfgang Herkenberg werden. Herkenberg geht am 30. Juni als kaufmännischer Geschäftsführer der Abfallwirtschaftsgesellschaft mbH Wuppertal (AWG), als Chef des Eigenbetriebs Straßenreinigung (ESW) und als Vorstand der Stadtwerke GmbH in Ruhestand. Sein Nachfolger wird Schlüsselpositionen bei der Ver- und Entsorgung von rund 190 000 Wuppertaler Haushalten bekleiden.
„Wir sind zu einem einvernehmlichen Entschluss gekommen “, erklärten Klaus Jürgen Reese, Vorsitzender des AWG-Aufsichtsrates, Stadtdirektor Johannes Slawig und Dietmar Bell, Vorsitzender des WSW-Aufsichtsrates. Dem Vorschlag der Findungskommission müssen noch die politischen Gremien in Wuppertal, Remscheid und Velbert zustimmen — das gilt aber als sehr wahrscheinlich.
Sechs Kandidaten — darunter nach Informationen der WZ eine Kandidatin — seien intensiv auf ihre Eignung geprüft worden. Mit der Wahl von Martin Bickenbach, bisher Abteilungsleiter Abfallwirtschaft bei der AWG, setzt die Findungskommission auf Kontinuität. Der Volljurist ist seit dem Jahr 2000 mit dem Schwerpunkt Logistik für die AWG tätig, zuvor arbeitete er neun Jahre für ein privates Abfallwirtschaftsunternehmen.
Gegenüber seinen Mitbewerbern dürfte ihn besonders auszeichnen, dass er die Zusammenführung von AWG und ESW unter ein gemeinsames Dach aktiv mitgestaltet hat und viele Geschäftsbereiche kennt. Ebenfalls war Bickenbach an der Erarbeitung eines neuen Konzepts für die Straßenreinigung mit einer konsequenten Aufteilung in Reviere beteiligt. Dadurch sollen lange Wege und damit Zeit gespart werden. „Das beste Konzept muss aber erst auf die Straße gebracht werden. Ich freue mich, dass fast alle dabei mitgezogen haben“, sagte Martin Bickenbach.
„60 Prozent seiner Tätigkeit wird bei der AWG liegen“, beschrieb Dietmar Bell die Gewichtung der Aufgabengebiete. Die Müllverbrennungsanlage auf Korzert sei ein Energieerzeuger von zentraler Bedeutung für die Wuppertaler Stadtwerke. Die rund 440 Mitarbeiter haben 2015 einen Gewinn von 5,3 Millionen Euro erwirtschaftet. Gewinne in dieser Höhe erwarten die WSW auch in den kommenden Jahren von der AWG. Garant dafür soll die Fortführung der Mitgliedschaft im kommunalen Abfallwirtschaftsverbund Ekocity sein. Der Ausbau des Fernwärmenetzes ist aktuell die größte Herausforderung.